LAUF – Als Konfliktcoach hat Angela Diez, Laufer Heilpraktikerin für Psychotherapie, in den vergangenen Jahren vor allem Firmen bei Übernahmen unterstützt. Doch mit dem ersten Lockdown im März mehrten sich die Anfragen von Privatpersonen, Eltern und Studenten, die bei ihr Rat suchten. Im neuen N-Land-Podcast verrät sie, was sie sich jetzt von der Politik wünscht und wie man sich gegen dunkle Gedanken wappnen kann.
Konflikte sind manchmal unausweichlich. Den richtigen Ton und Zeitpunkt zu finden, ist nicht immer einfach. Als Wirtschaftsmediatorin kennt Diez viele Geschichten, die lange unter den Teppich gekehrt wurden. Kurz vor der geplanten Firmenübergabe an die Kinder kommen diese dann ans Licht. Oft mit fatalen Folgen. Hier ist dann gutes Krisenmanagement angesagt.
Lockdown als großer Einschnitt
Doch der Lockdown im März veränderte das Arbeitsleben. Geplatzte Aufträge konnten nur teilweise durch die Neuanfragen aufgefangen werden. Immer mehr Privatpersonen meldeten sich. Das dunkle Loch im Herbst, die eingeschränkten sozialen Kontakte, machten nun immer mehr Probleme.
„Jetzt sind es eher die Studenten, die kommen und mit der langen Online- Phase nicht klarkommen“, sagt Diez. Obwohl digital aufgewachsen, fehle der soziale Kontakt mit Freunden und Familie. Weit weg von Zuhause, allein und oft isoliert, sei der zwischenmenschliche Kontakt abhanden gekommen. „Keiner, der einen mal in den Arm nimmt, und keiner, den man mal anfassen kann. Alles, was unser zwischenmenschliches Leben ausmacht, ist gerade verboten,“ fasst die Fachfrau zusammen.
Kleine Momente genießen
Um der dunklen Jahreszeit zu entkommen, gibt Diez einfache Tipps, die jeder schnell und problemlos umsetzen kann: „Raus an die frische Luft. Ganz bewusst wahrnehmen, wenn es schneit. Wie fühlt sich eine Schneeflocke an?“ Für die Heilpraktikerin sind es die kleinen Momente, die gerade jetzt zählen. Wer sich trüben Gedanken hingibt, sollte sich daran erinnern, was ihn früher schon gestärkt hat.
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In der politischen Debatte um die Pandemie vermisst Diez offene Kommunikation. Die Aussagen der Politiker seien oft zu reduziert: „Ich muss doch den Menschen zutrauen, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden können“. Offenes Reden und der Austausch untereinander könnten wichtige Schritte gegen den Corona-Blues sein.
Schafft man es aber nicht aus eigener Kraft oder über einen längeren Zeitraum, aus dem Tief wieder herauszukommen, sei professionelle Hilfe unabdingbar.
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