Erzieher und Lehrer als Spielball der Politik

Impft die Lehrer – Ein Online-Kommentar

Meinungs-Mittwoch - Der wöchentliche Online-Kommentar zu aktuellen Themen und Entwicklungen
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Die AHA+L Regeln kennt jedes Kind im Schlaf. Seit gut einem Jahr wissen nicht nur Grundschüler, dass die Klassenräume regelmäßig gelüftet, Abstand eingehalten und die Hände gründlich gewaschen werden sollen. Zweimal „Happy Birthday“ singen hieß es zu Beginn des ersten Lockdowns. Nun feiert die Pandemie seinen einjährigen Geburtstag.

Abstand in Kitas, Kindergärten und Grundschulen sind schwer einzuhalten. Für die dort arbeitenden Erzieher, sowie Lehrer an Schulen sollte es eine Impfstrategie geben. Nicht irgendwann, sondern jetzt sind sie zu impfen.

In einigen Bundesländern, darunter Sachsen, hat der Unterricht an den Grundschulen wieder begonnen. Masken und Abstandsregeln? Fehlanzeige. Erinnern wir uns: Sachsen ist von der Corona-Pandemie sehr gebeutelt. Es mangelte an freien Intensivbetten. Weitere Bundesländer wollen dem Beispiel von Sachsen folgen und auch ihre Schulen öffnen.


Weiterhin fehlen klare Konzepte. Beispielsweise, ob an den Schulen endlich flächendeckend Luftreiniger aufgestellt und Schnelltest bereitgestellt werden. Politik zeigt auf die Kommunen. Kommunen auf die Schulen und die Anträge. Diese sind aber zu umständlich. Es dauert alles zu lange.
In Altdorf sah sich die Grundschule im Januar gut gerüstet für eine Rückkehr in den Präsenzunterricht. Immerhin tut sich beim digitalen Unterricht im jetzigen zweiten Lockdown etwas mehr. Aber guter Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen. Schon gar nicht durch hochgeladene pdf, die von den Schüler ausgedruckt, ausgefüllt und wieder hochgeladen werden müssen. An schwächeren Schülern geht dieser digitale Unterricht vorbei. Eltern sehen sich gezwungen, ihre Kinder zu Hause betreuen zu müssen. Die Urlaubstage sind jetzt schon aufgebraucht. Und was dann? 

Feldversuch und Studie der TU Berlin

Eltern und Kindern im Homeschooling fällt die Decke auf den Kopf. Psychische Belastungen nehmen zu. Dies lässt an einen Feldversuch denken.

Die Fallzahlen sinken, die Angst vor den Mutanten wächst. Als im ersten Lockdown das öffentliche Leben brachlag, waren die Spitzenwerte bei den Fallzahlen niedriger als jetzt. Doch jetzt geht man daran, die Schulen zu öffnen. Die TU Berlin hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, wie hoch die Gefahr ist, sich in Theatern, Schulen etc. anzustecken. Kurzum: Die Gefahr in Schulen ist nicht klein. Sie jetzt zu öffnen ist ein gewagtes Experiment. Ausgang ungewiss. 

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