„Wollen kein neuer Corona-Herd sein“

Die Ein-Prozent-Chance

Das werden viele Familien in diesem Jahr vermissen - mit den Kindern über den Weihnachtsmarkt bummeln und sich über Lichter und Schmuck freuen. Unser Archivbild zeigt eine Szene aus dem Jahr 2012 im Hof der Altdorfer Universität. | Foto: Alex Blinten2020/11/altdorf-weihnachtsmarkt1-scaled.jpg

FEUCHT/ALTDORF – In Feucht gibt es ein fertig ausgearbeitetes Konzept für einen Weihnachtsmarkt, der aber nur bei deutlich geringeren
Infektionszahlen stattfinden könnte. Altdorf verzichtet auf einen Weihnachtsmarkt light und erlaubt nur einige wenige Stände am Markt.

Der Weihnachtsmarkt light in Altdorf als Alternative zum Markt im Universitätshof ist inzwischen gestorben. Das bestätigt Pressesprecherin Susanne Voss auf Nachfrage. In Feucht dagegen gibt es ein fertiges Konzept für einen Weihnachtsmarkt. Alexander Hommel, Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises Feuchter Gewerbe (AFG), hat die Pläne zusammen mit Mitarbeitern des Ordnungsamts, des Veranstaltungsbüros und des Bauhofs ausgearbeitet. Angesichts der weiter gestiegenen Corona-Zahlen sind die Voraussetzungen für den Feuchter Weihnachtsmarkt allerdings düster.

Hommel hatte sich noch in der Marktgemeinderatssitzung im Oktober zuversichtlich geäußert, dass man den Markt mit Abstands- und Hygieneregeln würde organisieren können (wir berichteten). Jetzt ist er da sehr viel zurückhaltender. „Die Chancen sehe ich im Moment bei nur einem Prozent“, klagt er. Am 1. Adventswochenende kann wegen des dann noch geltenden Lockdowns ohnehin kein Weihnachtsmarkt stattfinden, frühestens am 2. Advent. „Dann muss die Corona-Ampel aber auf grün stehen“, räumt Hommel ein.

Das heißt konkret: Im Landkreis darf es nicht mehr als 35 Infizierte pro 100000 Einwohner geben. Derzeit liegt diese Zahl bei weit über 100. „Wir wollen ja nicht der neue Corona-Herd in der Gegend sein“, stellt Hommel klar und ist dabei realistisch: Die Infektionszahlen werden wohl nicht so schnell sinken, wie das für eine Eröffnung eines Weinachtsmarktes am zweiten Adventswochenende nötig wäre.

Es könnte alles ganz schnell gehen

Und wenn doch? Dann könnte der Markt ganz schnell aufgebaut werden. Statt der normalerweise 30 Buden würde es nur zwölf geben, für die es bereits feste Interessenten gibt, die bei einer Markteröffnung ganz sicher dabei sein wollen. Es würde heuer aber kein Christkind in Feucht geben und auch keine Musik auf dem Weihnachtsmarkt, dafür Abstand und getrennte Ein- und Ausgänge, an denen Besucher gezählt werden müssten.

Auf Weihnachtsbeleuchtung werden die Feuchter nicht verzichten müssen, am Mittwoch haben Mitarbeiter des Bauhofs mit dem Aufhängen begonnen. | Foto: Herbert Bauer2020/11/Feucht-Weihnachtsbeleuchtung.jpg

Mehr als 200 wären nicht zugelassen. Das Konzept für Feucht ist also fertig und könnte so bei wider Erwarten stark gesunkenen Infektionszahlen umgesetzt werden – wenn denn das Gesundheitsamt seine Genehmigung gibt. Die liegt noch nicht vor.


Der in Altdorf geplante Weihnachtsmarkt light, ein großflächig über das ganze Innenstadtgebiet verteilter Verbund von Buden, findet wegen der weiter gestiegenen Infektionszahlen nicht statt. Zwei Verkaufsstände sollen zusammen mit dem jetzt schon am Markt stehenden Bratwurstverkauf und einer Verkaufsstelle für Süßigkeiten die Lücke füllen. Details dazu sollen noch im Rathaus geklärt werden. Mehr ist nach Überzeugung der Veranwortlichen nicht drin.

Ohne wenn und aber abgesagt sind bereits die Weihnachtsmärkte in den Gemeinden Burgthann, Winkelhaid und Schwarzenbruck. Die Nürnberger waren noch bis Mitte Oktober optimistisch, ihren Christkindlesmarkt durchführen zu können. Am 26. Oktober haben allerdings auch sie ihren Markt abgesagt.

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