„FrauenOrte“

Festakt in Lauf: Auszeichnung für eine „bemerkenswerte Frau“

Eine Auszeichnung für die Eckert'sche Kindergartenstiftung und deren Gründerin Anna Diez wurde bei Feierlichkeiten im Eckert'schen Kindergarten übergeben.
Eine Auszeichnung für die Eckert'sche Kindergartenstiftung und deren Gründerin Anna Diez wurde bei Feierlichkeiten im Eckert'schen Kindergarten übergeben. | Foto: Andreas Kirchmayer/Stadt Lauf2025/11/FrauenOrte-Anna-Diez-Foto-Kirchmayer-scaled.jpg

LAUF – Einer der ersten Kindergärten Bayerns entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in Lauf: der Eckert’sche Kindergarten in der Altstadt. Stifterin der „Kleinkinderbewahranstalt“, wie man damals sagte, war Anna Diez. Als Pionierin auf dem Gebiet der Kinderbetreuung wird sie nun vom Projekt „FrauenOrte“ gewürdigt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales getragen wird.

Im Rahmen eines Festakts im Eckert’schen Kindergarten erinnerten die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Nürnberger Land, Anja Wirkner, die Leiterin des Laufer Stadtarchivs, Ina Schönwald, Laufs Bürgermeister Thomas Lang, der stellvertretende Landrat Helmut Brückner und weitere Gäste an Anna Diez, so die Stadt Lauf in ihrer Pressemitteilung.

Familienministerin Ulrike Scharf hatte eine Videobotschaft geschickt. „Frauen haben Bayern mit aufgebaut“, äußert sich Scharf in dieser. Das Projekt „FrauenOrte“ solle „starke Frauen aus dem Schatten der Geschichte ins Licht der Gegenwart holen“ und Frauen mit Vorbildfunktion sichtbar machen. Eingeladen zu dem feierlichen Termin hatten Ralf Donawell, Leitung Haus für Kinder, und Susanne Bauer von der Eckert’schen Kindergartenstiftung gemeinsam mit Anja Wirkner.

Über ihr Leben sei wenig bekannt, fasste Archivarin Ina Schönwald zusammen. Anna Diez, eine „bemerkenswerte Frau“, so Wirkner, habe früh erkannt, wie wichtig Bildung von Anfang an ist, und sei „eine echte Pionierin für die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf“. Die Gründung eines Kindergartens Mitte des 19. Jahrhunderts sei ein visionärer Gedanke gewesen.

Bürgermeister Thomas Lang bezeichnete Anna Diez als Vorreiterin, die sich für die Stadt eingebracht habe. Der Anna-Diez-Weg und der Anna-Diez-Steg über die Pegnitz erinnerten bereits an sie, betonte Lang. Heute sei Kinderbetreuung selbstverständlich, sagte der stellvertretende Landrat Helmut Brückner. Doch Anna Diez habe „Großartiges geleistet“, als man an das Thema noch gar nicht gedacht habe. Es sei wichtig, aufzuzeigen, wie Frauen die Geschichte mitgeprägt haben, ergänzte Pfarrerin und stellvertretender Stiftungsvorstand Lisa Nikol-Eryazici. Anschließend erzählten die Stadträte Adolf Dienstbier, Tatjana Mecklenburg und Georg Schweikert, die alle früher den Eckert’schen Kindergarten besucht hatten, und die langjährige Leitung des Kindergartens, Erika Schilling, von ihren Erlebnissen.

Bayernweit gibt es 140 „FrauenOrte“. Künftig soll eine Plakette am Eckert’schen Kindergarten auf die Würdigung von Anna Diez hinweisen. 

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