Schnaittacher Freibad

Die ersten Schwimmer sind im Wasser

Bei Nieselregen und 18 Grad Wassertemperatur war es der Nachwuchs der Wasserwacht, der die Saison eröffnen durfte. | Foto: Schuster2020/06/IMG_3509-scaled.jpg

SCHNAITTACH/HERSBRUCK – Das Nürnberger Land wird 2020 zur weitgehend freibadfreien Zone – wären da nicht Altdorf und Schnaittach, die beide am Montag, 15. Juni, doch noch unter „Corona-Bedingungen“ in die Saison starten. Schnaittach hat nun sein Online-Buchungssystem freigeschaltet. Mit der Wasserwacht durften am Dienstag bereits die ersten Testschwimmer ins Wasser. Bei leichtem Nieselregen drehten sie ihre Runden.

Wie Stefan Bleicher von der Schnaittacher Ortsgruppe der Wasserwacht sagt, war das auch ein Testlauf, wie das Schwimmen im Uhrzeigersinn und mit den vorgegebenen Abständen funktioniert.

Das Wasser hat momentan 18 Grad

Zunächst konnten elf Mitglieder der Jugendgruppe ihre Runden drehen. „Sie haben es nicht verlernt“, scherzt Bleicher. Selbst Elias, den mit neun Jahren jüngsten Nachwuchswasserretter in der Gruppe, hinderte die relativ niedrige Wassertemperatur – 18 Grad – nicht. Danach kamen die erwachsenen „Wasserwachtler“ dran, ergänzt um einige Mitglieder der Laufer Ortsgruppe.

Schnaittach bietet ausdrücklich ortsfremden Wasserwachten an, in der Marktgemeinde mitzutrainieren „Das ist deshalb so wichtig, weil seit Mitte März keinerlei Schwimmstätten für diese Trainingseinheiten geöffnet haben“, so Bürgermeister Frank Pitterlein. Die Ehrenamtlichen sorgten schließlich kreisweit für Sicherheit an Gewässern.

Willi Zimmermann ist Ausbilder für Rettungsschwimmen und Taucher in der Laufer Wasserwacht. Er freut sich, in Schnaittach üben zu dürfen, denn der Freibadbetrieb in Lauf ist wegen der Pandemie früh abgesagt worden. Allerdings steht das Thema nächste Woche noch einmal auf der Agenda.

Nur die Außenduschen dürfen benutzt werden, die Duschkabinen sind gesperrt. | Foto: Schuster2020/06/IMG_3533-scaled.jpg

Für normalen Badegast im Schnaittacher Freibad gilt: Maximal eine Woche vorher ist ein Termin im Internet buchbar. Der Einheitspreis beträgt einen Euro, dafür kann man zwei Stunden schwimmen – in insgesamt fünf Schichten pro Tag. Das Bad hat von 8 bis 20 Uhr geöffnet, nur dienstags ist bereits um 17.30 Uhr für die Öffentlichkeit Schluss, damit die Wasserwacht trainieren kann.

Nach jeder Schicht, bei der maximal 80 Personen ihren Schwimmspaß haben können, erfolgt eine Reinigung und Desinfektion. Die Rutsche im Nichtschwimmerbecken, der Sprungturm sowie das Planschbecken bleiben zunächst gesperrt. Außerdem sind die Duschkabinen nicht nutzbar.
Dieses mit viel Vorlauf erarbeitete und interkommunal diskutierte Konzept muss sich nun im Realbetrieb bewähren. Gegebenenfalls würden kurzfristig Änderungen nötig, sagt Melanie Weißmann vom Schwabacher Unternehmen Bädercoach, das das Betriebspersonal in Schnaittach stellt.

„Wir hoffen auf Lockerungen, um dann etwas später in der Saison das Planschbecken öffnen zu können und das Rutschen zu ermöglichen“, so Bürgermeister Pitterlein Dann könnte auch ein Teil der großen Liegewiese freigegeben werden.

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Hersbruck sagt die Saison ab

Skeptischer ist man hingegen in Hersbruck. Dort entschied eine klare Stadtratsmehrheit am selben Abend, an dem in Schnaittach der Testlauf stattfand, das Strudelbad nicht mehr zu öffnen. Zuvor hatte Bürgermeister Robert Ilg vor einem möglichen „hohen Preis“ gewarnt. Sollte es im Bad zu Corona-Infektionen kommen, müssten Wirtschaft und Gastronomie heruntergefahren werden. „Es macht etwas Angst, wenn 200 oder mehr Personen am Eingang denselben Handgriff berühren“, pflichtete Volker Hegel (FRB) bei. CSU-Stadtrat Norbert Thiel meinte gar, dass sich eine Gesundheitsregion keinen Corona-Ausbruch leisten könne. 

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