DIEPERSDORF – Gemeinsam mit der Polizei und dem Veterinäramt haben Mitarbeiter der Tierheime in Feucht und Hersbruck am vergangenen Sonntag 116 Katzen aus einer Wohnung in Diepersdorf gerettet. 98 seien in Feucht und 17 in Hersbruck untergekommen, melden die beiden Tierheime in Facebook-Beiträgen.
Am Sonntag, 30. Januar, fuhr eine Polizeistreife gegen 9.45 Uhr zunächst nach Leinburg zur Wohnung. Es war ein Hinweis eingegangen, dass der 60-jährigen Bewohnerin eventuell etwas zugestoßen sein könnte. Das geht aus dem Bericht der Altdorfer Polizei hervor.
Da nach mehrmaligem Klopfen und Klingeln niemand öffnete, veranlassten die Polizisten eine Wohnungsöffnung. Die Mieterin selbst war nicht da, allerdings bot sich den Einsatzkräften eine andere Notlage: 116 Katzen in der lebten in der rund 60 Quadratmeter großen Wohnung.
„Der Zustand der Katzen und der Wohnung war erschreckend“, schreibt die Altdorfer Polizei, die gleich am Sonntag das Veterinäramt hinzugezogen hat.
Von „einem schlimmen Fall von Animal-Hoarding„, spricht auch das Feuchter Tierheim in einem Facebook-Post. Von „einem ein Bild des Grauens“ berichtet das Hersbrucker Tierheim.
[ngg src=“galleries“ ids=“24″ display=“pro_sidescroll“]Insgesamt 116 Samtpfoten lebten der rund 60 Quadratmeter großen Wohnung in Diepersdorf – und zwar in ihren eigenen Exkrementen und zuletzt auch durchnässt. Erst durch einen Wasserschaden seien die 110 erwachsenen Katzen und fünf Kätzchen nämlich entdeckt worden.
Wie das Hersbrucker Tierheim meldet, erwies es sich als besonders schwierig, die Katzen einzufangen, da sie sich hinter Schränken, oder im Sofa versteckten. „Auf dem Boden schwamm ein Gemisch aus Kot und Urin“, schreiben die Helfer. Die Altdorfer Polizei spricht ebenfalls von einem Gemisch aus Katzenkot, Urin, Futter und Wasser. Die Mischung sei in Wände und Boden eingedrungen, weshalb die Wohnung derzeit unbewohnbar sei.
Gestank, Kot und Nässe
„Mit Hilfe der freiwilligen Feuerwehr Diepersdorf konnten alle Tiere aus der Wohnung gerettet werden“, bestätigt das Tierheim Feucht.
Doch ein Tag reichte nicht aus, um die fast 100 Tiere aus der Wohnung zu holen. Das geht aus dem Pressebericht der Altdorfer Polizei hervor. Am Sonntag seien zunächst 56 Katzen gerettet worden. An diesem Tag kam auch die 60-jährige Bewohnerin dazu. Aus gesundheitlichen Gründen wurde sie aber schließlich vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Am Montag holten die Helfer schließlich die 59 weiteren Katzen. Eine weitere Katze konnte noch nachträglich gerettet werden.
Mit den vielen Kätzchen sei die Kapazität des Tierheims überschritten meldet das Feuchter Tierheim. Deshalb sind die Helfer aktuell dabei, die Stubentiger auf andere Heime in Bayern zu verteilen.
17 der 116 Samtpfoten kamen im Hersbrucker Tierheim unter, zwei von ihnen müssten stationär vom Tierarzt behandelt werden, melden die dortigen Tierretter.
Teilweise seien die armen Tiere völlig durchnässt gewesen und alle hätten fürchterlich gestunken. Nun werden sie in den Tierheimen gewärmt, gefüttert und tierärztlich versorgt. „Notlösungen mussten her, aber alles war besser als der Zustand in der verdreckten und überschwemmten Wohnung. Alles in allem hat diese kräftezehrende Aktion gut geklappt“, so das Fazit des Tierheims Feucht.
Dank an alle Helfer
Außerdem sprechen sowohl das Tierheim in Feucht als auch das Tierheim in Hersbruck großen Dank aus an die Beteiligten vor Ort aus: Die Polizei, das Veterinäramt, die Feuerwehr Diepersdorf, das TH-Feucht und auch Leinburgs Bürgermeister Thomas Kraußer, der während des Einsatzes eine Runde Kaffee und Kuchen spendierte. „Wir freuen uns, dass es allen Katzen nun künftig besser gehen wird als jemals zuvor“, so die Hoffnung der Feuchter Tierretter.