NÜRNBERGER LAND – Der Kreistag hat für die dritte Fortschreibung des Nahverkehrsplans mehrheitlich das Grenzwert-Plus-Modell beschlossen. Es gilt für eines von insgesamt neun Linienbündeln: für das Bündel 4 Nordwest, also die Buslinien von Lauf über Schnaittach nach Eckental. Auf allen anderen Linien gilt die weiterhin das Stundentaktmodell – bis mindestens 2034.
„Der Kompromiss ist ein Finanzierungsmodell. Es berücksichtigt finanzwirtschaftliche Aspekte des Landkreises und ökologische Anforderungen an den ÖPNV“, meint Landrat Armin Kroder. „Das Finanzierungsmodell beinhaltet alle Schülerverkehre sowie alle Fahrten, welche durchschnittlich mindestens fünf Fahrgäste aufweisen“, erläutert Kroder. Mit der nun getroffenen Entscheidung bleibe der Nahverkehr im Nürnberger Land wirtschaftlich tragfähig und flexibel. Gleichzeitig könne in Zukunft beobachtet werden, ob das Angebot die Nachfrage bestimmt – oder umgekehrt. „Darüber hinaus behalten wir natürlich die Entwicklungen im Bereich automatisiertes Fahren und Elektromobilität – Wasserstoff- oder Batteriebusse – im Auge, um CO2-arm, leise und nachhaltig im ÖPNV im Landkreis unterwegs zu sein.“
18 Kreisrätinnen und -räte votierten gegen das Modell, das der in der Arbeitsgruppe ÖPNV erarbeitet und vom Umwelt- wie vom Kreisausschuss des Kreistags mehrheitlich befürwortet wurde. Mit dem Grenzwert-Plus-Modell könne der Landkreis kaum Geld sparen, würde aber den ÖPNV in den ländlichen Bereichen schwächen, argumentierten sie.
