SCHWARZENBRUCK – Die CSU-Fraktion zeigt sich geschockt von den Plänen der Bahn, den Standort Schwarzenbruck-Mimberg für das geplante ICE-Werk ins Auge zu fassen. Sie fordert zügige und „wirksame Gegenmaßnahmen“.
Entschieden spricht sich Fraktionsvorsitzender Jürgen Hopf und die Schwarzenbrucker Gemeinderatsfraktion der CSU gegen die Pläne der Deutschen Bahn aus, Schwarzenbruck-Mimberg als möglichen Standort für das geplante ICE-Wartungswerk ins Auge zu fassen. Vergangenen Donnerstag hatte die Bahn eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie neben den bereits bekannten, möglichen Standorten Nürnberg-Altenfurt/Fischbach, Allersberg/Pyrbaum, das ehemalige Munitionslager (MUNA) in Feucht sowie das Gebiet südlich der MUNA weitere, potenzielle Standorte nannte. Diese sind bei Heilsbronn, Müncherlbach, Raitersaich, Mimberg und Ezelsdorf. Für diese Standorte erstellt die Bahn nun die erforderlichen Gutachten für das Raumordnungsverfahren, das im November beginnt.
Jürgen Hopf hat dazu eine klare Meinung: „Irreführend wird der Standort Mimberg angegeben. Der weit größere Teil des betreffenden Geländes befindet sich im Schwarzenbrucker Mittellandholz“, sagt der Fraktionsvorsitzende.
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„Naherholungsbiet wird zerschnitten“
Ein eventuelles Werk bis nach Schwarzenbruck entlang am alten Ludwig-Main-Donau-Kanal würde nicht nur wertvolle Naturflächen im Reichswald unwiderruflich zerstören, sondern auch das Naherholungsgebiet am alten Kanal und der Schwarzachklamm erheblich zerschneiden, heißt es in der Pressemitteilung des Ortsverbands. „Neben diesem Herzstück darf auch der großflächige Eingriff in den schützenswerten Bannwald nicht unerwähnt bleiben“, stellt Hopf klar.
Da im November das Raumordnungsverfahren beginnt, „sollte das Thema zügig im Gemeinderat diskutiert und entsprechend wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen werden“, fordert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marc Wunder. Die Schwarzenbrucker CSU-Fraktion fordert „nachdrücklich einen konkreten Lageplan mit den möglichen, räumlichen Ausdehnungen sowie eine Übersicht der vorrangig negativen Auswirkungen für die betroffenen Bürger.“ Diese sollten durch die Gemeinde veröffentlicht werden.
„Letztlich entstehen ja gegebenenfalls wirtschaftliche Kosten, wie Straßenbau- und Erschließungskosten“, befürchten die Gemeinderäte. Die ohnehin schon sehr beanspruchte B 8 würde durch Anlieferverkehr zusätzlich erheblich belastet werden. Wunder regt an, eine Koordinierungsstelle für Bürgerinitiativen zu schaffen, die zu mehr Klarheit beitragen und notwendige Information zusammentragen könnte.