HERSBRUCK – „Die Fackelmann Therme bleibt in Betrieb, das Angebot muss aber reduziert werden“, hat Bürgermeister Robert Ilg als Verwaltungsratschef der Freizeiteinrichtung den Beschäftigten und anschließend der Presse mitgeteilt. Die befürchtete Komplettschließung des Hersbrucker Badetempels wegen Corona ist damit vom Tisch. Manche Bereiche sind ab November an Tagen mit bislang schwacher Nachfrage nicht geöffnet.
Die Auswirkungen der Pandemie machen es den Verantwortlichen der Fackelmann Therme alles andere als einfach. Zum einen sind die Einnahmen durch die Besucherbeschränkungen aufgrund der Pandemie um gut die Hälfte eingebrochen. Zum anderen stiegen die laufenden Ausgaben leicht an. Denn es gibt etliche Sicherheits- und Hygienevorschriften, für die höhere Personal- und Materialkosten anfallen. Auf Dauer kann die Stadt Hersbruck dieses Ungleichgewicht nicht auffangen.
Beispielhaft nennt Geschäftsführer Karlheinz Wölfel das Hersbrucker Strudelbad. 13 000 Besucher spülten rund 40 000 Euro in die Kasse. Dem stehen bei nur zwei Monaten Öffnung 430 000 Euro an Ausgaben gegenüber – ein Defizit von 390 000 Euro.
Unlösbare Zwickmühle
Das Ergebnis der Fackelmann Therme im August und im September falle ähnlich aus. Höhere Einnahmen seien nicht zu erwarten. Rein von den Wasserflächen, der Saunaanlagen und der dazugehörigen Außenbereiche darf wegen der Corona-Auflagen auch bei hoher Nachfrage nur eine begrenzte Anzahl von Gästen ins Bad und in die Sauna – eine Zwickmühle.
Der Verwaltungsrat der Therme – Bürgermeister und Hersbrucker Stadträte – haben intensiv über die schwierige Lage diskutiert. Wichtig war allen, dass die Freizeiteinrichtung offen bleibt. Ab November sollen aber Einschränkungen kommen.
Die Thermenleitung möchte fünf Module auf jeden Fall weiter aufrechterhalten: das Schulschwimmen, das Angebot an Schwimmkursen für Babys bis Erwachsene, das Vereinsschwimmen (insbesondere Wasserwacht), das sportliche Schwimmen und die Saunalandschaft.
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Kulinarik soll bleiben
Problematisch sind die Thermenhalle und das Außenbecken, die wärme- und dadurch kostenintensiv sind. „Diese Bereiche sind stark in unserem Fokus. Wir kontrollieren in den kommenden Tagen, was wir davon den Besuchern noch anbieten können“, sagt Karlheinz Wölfel.
Als Möglichkeit für die gesamte Coronazeit lässt er zudem untersuchen, an Tagen mit schwacher Besucherfrequenz Teile der Fackelmann Therme zu schließen. Dies wäre vor allem unter der Woche der Fall. Für die Mitarbeiter hätte diese Lösung allerdings die logische Konsequenz Kurzarbeit. Bis November soll das neue Konzept stehen. Auch einige technische Fragen sind noch zu klären. Immerhin möchte der Thermen-Geschäftsführer die Gastroflächen weiter betreiben lassen – Sauna- und Badegäste sollen schließlich auch kulinarisch auf ihre Kosten kommen können.