Podiumsdiskussion mit Politikern

Nachhaltigkeit von Waldholz: Forstbetriebe wenden sich gegen EU-Pläne

Brennholz für einen Kaminofen: Wenn es nach der EU geht, wird die energetische Nutzung von Waldholz als nicht mehr nachhaltig eingestuft. Das ruft jetzt die Forstbetriebsgemeinschaft auf den Plan. | Foto: glebchik/stock.adobe.com2023/01/AdobeStock_125965633-scaled.jpeg

NÜRNBERGER LAND/OFFENHAUSEN – Die EU will die energetische Nutzung von Holz aus heimischen Wäldern als nicht mehr nachhaltig einstufen. Dagegen macht die Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land mobil und organisiert eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde.

Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Nürnberger Land veranstaltet am Donnerstag, 2. Februar, eine Podiumsdiskussion mit einem hochkarätig besetzten Podium zum Thema „Holz als Energieträger – ein politisches Spannungsfeld“. An der Diskussionsrunde teilnehmen werden voraussichtlich MdEP Marlene Mortler, die Bundestagsabgeordneten Ralph Edelhäußer, Tessa Ganserer, Jan Plobner und Kristine Lütke, Landrat Armin Kroder sowie der Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, Josef Ziegler.

„Ein nachhaltiges Produkt“

Den Unmut und die Hilflosigkeit vieler Waldbesitzer angesichts des EU-Gesetzgebungsprozesses mit der „RED III-Richtlinie“, wonach die energetische Nutzung von Waldholz – im Gegensatz zu Abfallprodukten aus der Sägeindustrie – als nicht mehr nachhaltig eingestuft werden soll, drückt FBG-Vorstand Richard Sperber deutlich aus: „Wir Waldbesitzer produzieren ein heimisches und nachhaltiges Produkt, welches nun gerade im EU-Parlament zerredet wird.“

Das Aus für Brennholz

Er legt dar, inwieweit die Waldbesitzer im Nürnberger Land durch die neue Richtlinie beeinflusst werden könnten: Wenn die Ressource Holz nicht mehr als nachhaltig gelte, könne das das Aus für die Nutzung von Waldhackschnitzeln und Brennholz bedeuten.

Dies stünde sogar dem Waldumbau im Weg, durch den die Wälder klimafit gemacht werden sollen. „Mit einem Schlag zerstört man die jahrzehntelange Arbeit der FBG und deren Mitgliedern. Wir wünschen uns mehr Nähe zur Realität und mehr Wissenschaft hinter den Entscheidungen“, so Sperber.

Geschäftsführerin Anna Däullary nennt die beiden Hackschnitzelheizwerke der FBG, die viele Abnehmer in Hersbruck und Altdorf mit Fernwärme versorgen. „In Zeiten von Energieknappheit können wir es uns auch nicht leisten, auf einen zuverlässigen, regenerativen und bezahlbaren Energieträger zu verzichten.“

Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 2. Februar, um 19 Uhr im Gasthaus Hupfer in Offenhausen statt. Nicht nur Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen.

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