ALTDORF – Bei einer Corona-Reihentestung am Leibniz-Gymnasium fallen 29 von 180 Schnelltests positiv aus. Die folgende Überprüfung durch PCR-Tests ergibt jedoch 28 negative Ergebnisse.
Über die Genauigkeit der Corona-Schnelltests wurde in der Vergangenheit bereits viel diskutiert. Nach der erfolgten Reihentestung vergangenen Samstag am Leibniz-Gymnasium in Altdorf dürften die Diskussionen kaum nachlassen. Auf Nachfrage des Boten antwortet die Pressestelle des Landratsamtes: „Am Samstag, den 13. März, wurden 180 Schüler des Gymnasiums Altdorf mit Schnelltests auf das Corona-Virus untersucht. Von den 180 Schnelltests waren 29 positiv. Vier dieser Schüler, bei denen der Schnelltest positiv anschlug, stammen nicht aus dem Landkreis. Die 29 durch den Schnelltest als positiv deklarierten Schüler wurden einem PCR-Test unterzogen. Dabei stellte sich heraus, dass 28 der Schnelltests falsch-positiv waren. Nur ein Ergebnis konnte durch einen ebenfalls positiven PCR-Test bestätigt werden. Also war von den 180 Schülern nur ein Kind mit Corona infiziert.“
Doch wie ist es zu erklären, dass sich 28 der 29 positiven Schnelltestergebnisse hinterher als falsch herausgestellt haben? Am Personal habe es jedenfalls nicht gelegen, da ist sich Schulleiterin Dr. Konstanze Seutter sicher: „Neun Personen haben die Tests unter der Leitung des BRK durchgeführt, darunter mehrere Ärzte, Krankenschwestern und ein Rettungssanitäter. Es handelte sich dabei folglich um Fachpersonal.“
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Ursache für falsche Ergebnisse unklar
Verschiedene Faktoren können das Ergebnis der Schnelltests beeinflussen, unter anderem die Aufnahme von Essen oder Trinken kurz vor dem Test. Auch die Umgebungstemperatur beziehungsweise die Temperatur, bei der die Schnelltests gelagert werden, kann eine Rolle spielen. „Warum die Fehlerquote hier so hoch war, lässt sich nicht sicher sagen – möglicherweise war die Charge fehlerhaft“, heißt es von der Pressestelle des Landratsamtes. Man gehe jedenfalls nicht davon aus, „dass bei der Handhabung etwas schief lief.“
Im Corona-Update des Landratsamtes von vergangenem Montag waren die positiven Schnelltestergebnisse mit eingerechnet – jedoch ohne Konsequenz für die 7-Tage-Inzidenz des RKI. „Die Sorge, dass durch die positiven Schnelltestergebnisse die 7-Tage-Inzidenz des RKI in die Höhe schnellen würde, ist unberechtigt. Denn das RKI wartet immer auf eine Verifizierung durch einen PCR Test, bevor es einen Fall mit in die Statistik aufnimmt“, erklärt Landratsamt-Sprecherin Iris Bitzigeio. Bleibt diese Verifizierung aus, weil eine Überprüfung durch einen PCR-Test negativ ausfällt, wird der Fall erst gar nicht mit in die Statistik aufgenommen und die Inzidenz dadurch auch nicht erhöht.
Grundsätzlich will Dr. Konstanze Seutter an der Strategie der freiwilligen Reihentestungen festhalten. „Ich möchte die Sicherheit der Schüler erhöhen und ihnen ein Geborgenheitsgefühl geben. Dazu gehört eine kluge Teststrategie“, ist sie überzeugt und hofft darauf, künftig verlässlichere Ergebnisse geliefert zu bekommen als am vergangenen Samstag. Da lag die Quote der falsch-positiven Ergebnisse nämlich bei 96,5 Prozent.