FEUCHT – Noch immer sucht die Polizei zwei unbekannte Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die in der vergangenen Woche im Eichenhain drei Senioren verletzt haben. Zwei der Opfer mussten ins Krankenhaus.
In der vergangenen Woche haben unbekannte Jugendliche eine Gruppe von Boule-Spielern im Eichenhain überfallen und drei Senioren verletzt, zwei der älteren Herren erlitten so schwere Blessuren, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten (wir berichteten). Inzwischen werden Details zu dem Überfall bekannt, die darauf hindeuten, dass die beiden Täter im Alter von 15 bis 17 Jahren in Feucht oder in der unmittelbaren Umgebung wohnen.
Georg Kaiser hat die Feuchter Boule-Gruppe vor 16 Jahren mit ins Leben gerufen, als Mann der ersten Stunde ist er heute Leiter der Feuchter Boulisten, die sich regelmäßig dienstagnachmittags an den drei Bahnen im Eichenhain treffen. Kaiser hat den Überfall miterlebt und ist immer noch ebenso empört wie ratlos. Was treibt junge Kerle dazu, Senioren in einem Handgemenge zu Boden zu stoßen und zu verletzen? Lust am Krawall?
Vorfälle in der Vergangenheit
Fest steht, dass der Vorfall in der vergangenen Woche nicht der erste war, bei dem das jugendliche Duo in Konflikt mit den Boule-Spielern geriet. Zwei- oder dreimal, genau weiß Georg Kaiser das nicht zu sagen, sind die beiden in der Vergangenheit bereits im Eichenhain erschienen, haben dann aus der Distanz zunächst dem Spiel zugeschaut, sind plötzlich auf die Bahnen gestürmt und haben Kugeln aufgenommen und weggeworfen. Zur Rede gestellt von den verärgerten Senioren haben die beiden Unbekannten sich jedes Mal auf ihre Räder geschwungen und sind davongeradelt.
Am Dienstag vor einer Woche eskaliert die Situation, weil es den Boule-Spielern gelingt, einen der Jugendlichen festzuhalten und ihm sogar seinen Rucksack zu entreißen. „Aber die jungen Kerle sind viel stärker als wir“, schildert Georg Kaiser im Nachhinein die Lage. Den Rucksack hat der Unbekannte ganz schnell wieder an sich gebracht und zusammen mit seinem Kumpel dann blitzschnell drei der älteren Herren so zu Boden gestoßen, dass sie Kopf- und Armverletzungen erleiden. Einem der Senioren fliegt die Brille aus dem Gesicht und zerbricht. 600 Euro haben Gestell und Gläser gekostet.
„Das ging alles blitzschnell“, erzählt Georg Kaiser, der auch nicht das gesamte Handgemenge wahrgenommen hat, weil er sich um einen zu Boden gegangenen Boule-Kollegen gekümmert hat, der mit einer Verletzung an der Stirn auf dem Boden lag. „Ich war sehr erschrocken, weil der die Augen zu hatte und keine Luft mehr bekam“, erinnert er sich. Am Rande bekommt Kaiser mit, wie die unbekannten Täter weglaufen und mit Fahrrädern, die sie in der Nähe abgestellt haben, davonfahren.
Verfolgung fehlgeschlagen
Boule-Spieler Erwin Schley springt daraufhin auf das Rad, mit dem er an diesem Tag zum Eichenhain gekommen war. Weil es sich dabei aber um das Damenrad seiner Frau handelt, kommt er nicht schnell genug voran, um die Täter einzuholen. Im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße teilen sich die beiden dann auf und radeln in verschiedene Richtungen weiter.
Ein Mitarbeiter des Bauhofs ist zwischenzeitlich am Ort des Geschehens und rät den Senioren dringend, die Polizei zu verständigen, die kurz darauf auch mit Streifenwagen in Feucht präsent ist, Aussagen aufnimmt und die umliegenden Straßen abfährt. Gerhard Zenker, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Altdorf, bestätigt auf Nachfrage des Boten, dass seine Kollegen in dem Fall ermitteln und die betroffenen Boule-Spieler vernommen werden. Hinweise auf die Identität der beiden unbekannten Jugendlichen gibt es bislang nicht. Die Beschreibung der beiden ist vage, sie sollen zwischen 15 und 17 Jahre alt sein, waren am Tattag dunkel gekleidet und hatten Rucksäcke dabei.
Zeugen des Vorfalls vom Dienstag, 18. November, können sich bei der Polizeiinspektion Altdorf unter der Telefonnummer 09187/95000 melden.