Im Mai schrieb ich bereits, dass man die Digitalisierung an den Schulen nicht auf dem Rücken der Jüngsten austragen sollte. Daran hat sich nichts geändert. Jetzt, knapp eine Woche vor Schulbeginn, ist es für die bayerischen Schüler etwas klarer geworden, wie die ersten Tage ablaufen werden. Für alle, außer den Grundschülern, gilt die Maske im Unterricht. Für zunächst neun Schultage. Wenn es das Infektionsgeschehen zulässt.
Das ist doch ein gutes Zeichen. Ein Weg hin zur neuen Normalität, zum „neuen Normal“. Vieles ist nicht mehr so, wie wir es kannten. Gastronomie, Hotels, viele weitere Sparten ächzen unter den Monaten. Wir Eltern haben in den letzten Monaten unser Leben umgekrempelt, vieles möglich gemacht, damit das Homeschooling einigermaßen funktioniert. Der Schub bei der Digitalisierung lässt jedoch weiter auf sich warten. Meldungen, dass 250.000 Laptops für die bayerischen Schüler angeschafft werden sollen, rufen ein Stirnrunzeln hervor. Es fehlt an einem Konzept, an Schulungsmöglichkeiten, damit Lehrer und Schüler etwas davon haben. Fünf Milliarden Euro wurden 2019 vom Bund bewilligt, um die Digitalisierung anzuschieben. Vor Corona. Abgerufen wurde nur ein Bruchteil. Wundern muss das nicht wirklich.
Ein Grund mehr, die Schulen wieder zu öffnen. Kinder brauchen den Austausch mit ihren Freunden und Input von Lehrern. Nicht von uns Hilfslehrereltern, die sich zwischen Drucker (sofern vorhanden), Haushalt, Kinderbetreuung und Job zerreißen.
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Doch eine Öffnung sollte nur mit dem richtigen Konzept erfolgen. Ansonsten haben wir wieder den März im Oktober, wenn die Erkältungswelle auf uns zurollt. Und das gilt es zu vermeiden. Genauso wie eine zweite Welle.