NÜRNBERGER LAND – Die milden Temperaturen lassen den Borkenkäfer aktiv werden. Das Forstamt Roth-Weißenburg (AELF) weist daher auf die Notwendigkeit hin, Fichtenbestände auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren. Die kühle Witterung der zweiten Maihälfte war laut AELF trügerisch. Sie habe die Schwärmaktivität sowie die Borkenkäferentwicklung lediglich verzögert.
„Die Populationsdichte ist unverändert hoch“, verkündet das Amt in einer Pressemitteilung. Daher rechnen die Experten auch heuer mit einer hohen Gefahr durch den Waldschädling.
Wer den Borkenkäfer erfolgreich bekämpfen will, muss frühzeitig nach Bohrmehl suchen. Es rieselt bei Brutbeginn als rotbraunes Pulver (ähnlich Kaffeepulver) am Stamm herunter und sammelt sich an Rindenschuppen, am Stammfuß und auf der Vegetation im Umfeld befallener Bäume. Regen und Wind erschweren die Käfersuche, da das Bohrmehl abgewaschen oder verweht wird. Es lohne sich deshalb, öfter zu kontrollieren.
„Ideales Brutbiotop“
Besonders gefährdet seien Bereiche, die bereits im Vorjahr betroffen waren oder von Schneebruch und Sturm beschädigt wurden. Besonders geworfene und gebrochene Fichten sind laut AELF derzeit ein ideales Brutbiotop. „Ist ein Baum erst mal befallen, heißt es schnell sein. Diese Bäume müssen konsequent aufgearbeitet und abgefahren oder mit einem Abstand von 500 Metern zum Wald gelagert werden. Anfallendes Reisig oder Astmaterial muss ebenfalls aus dem Wald entfernt oder gehäckselt werden, um zu verhindern, dass sich dort die nächste Käfergeneration entwickelt“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Um Borkenkäferbefall besser erkennen zu können, hat die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die „Praxishilfe Buchdrucker und Kupferstecher – Befall erkennen“ veröffentlicht. Die Praxishilfe, Video-Tutorials zur Borkenkäfersuche sowie umfangreiche und aktuelle Informationen zum Borkenkäfergeschehen sind im Internet unter www.borkenkaefer.org zu finden.