LEINBURG – Stab-Übergabe in der Leinburger Brauerei Bub: Braumeister Ernst Koller geht, Volker Nossol übernimmt. So einfacht geht das? Natürlich nicht, betont Chefin Cornelia Bub. Die beiden Brauer haben jetzt schon über Monate zusammen gearbeitet und sorgen gemeinsam für eine gleichbleibende Qualität der Leinburger Biere. „Aber jetzt machen wir das ganze offiziell“, hält die Brauerei-Chefin fest und prostet ihrem ausscheidenden Braumeister Koller und dem „jungen“ Nachfolger Nossol mit einer frisch gezapften dunklen Halbe zu.
„Junger Nachfolger“ – das hört der 42-jährige Nossol immer gern, wenn im Ort oder auf Festen in der Umgebung über die Qualität des Leinburger Biers diskutiert wird. Das sei doch jetzt bestimmt ganz anders, wenn da ein neuer Braumeister tätig ist, so die Mutmaßung vieler Liebhaber der Leinburger Bierspezialitäten. Dem ist aber ganz und gar nicht so. In den vergangenen Monaten hat Nossol bereits hunderte und aberhunderte von Hektolitern gebraut, ohne dass es geschmackliche Veränderungen gab.
Anruf von der Chefin
Viele Leinburger kennen Nossol ohnehin noch von seiner Tätigkeit in der Brauerei Bub, wo er in den 90er Jahren bereits sieben Jahre lang als Brauer arbeitete, damals schon zusammen mit Ernst Koller. Die Biere, die bei Bub, gebraut werden, kennt er also in und auswendig. Beruflich war Nossol später für Deutschlands größten Glühwein-Abfüller Gerstacker tätig, danach für die Weißenburger Brauerei Schneider, die zwischenzeitlich vom Inhaber aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde. Als Braumeister Nossol dann einen Anruf von Cornelia Bub erhielt und die ihm ein Angebot machte, passte alles zusammen. Der ehemalige Mitarbeiter griff zu und ist rundum zufrieden mit seinem Job als Nachfolger von Ernst Koller, der 32 Jahre lang für Bub arbeitete.
Koller hat die Bub-Biere immer weiter entwickelt und steht damit in einer 400-jährigen Brau-Tradition. Nächstes Jahr feiert die Brauerei 400. Geburtstag. Dazu gibt es dann ein feines Jubiläums-Bier. Das Helle aus der Leinburger Brauerei ist eins der besten Biere Bayerns, haben die beiden Bier-Experten Harald Schieder und Thomas Lenssen festgestellt und beschreiben die Bub-Helle in ihrem Buch „Die 100 besten Biere Bayerns“ ausführlich. Weil‘s so schön ist, hier ein Auszug: „Präzise Aromatik, will heißen, alle Komponenten sind transparent schmeckbar, aber auch harmonisch ineinander verwoben. Fein-florale Malzsüße ist mit einer eleganten Cremigkeit verbunden, nahezu ätherischer Hopfen ist dezent integriert und bildet ein knackiges Rückgrat für dieses absolut trinkige Bier.“
Na dann Prost, da haben Ernst Koller und Volker Nossol offenbar alles richtig gemacht.