RUMMELSBERG – Karl Schulz, Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie, hat Judith Gerlach einen umfassenden Reformvorschlag zur Pflegeversicherung überreicht. Im Stephanushaus stellte Schulz die gemeinsam mit 15 Fachleuten aus ganz Deutschland entwickelten fünf Reformprioritäten vor. Ziel sei eine zukunftsfeste und verlässliche Langzeitpflege, die dem wachsenden Bedarf und den Herausforderungen des Fachkräftemangels begegnet.
Im Mittelpunkt des Vorschlags stehe eine stärkere Ausrichtung auf Ergebnisqualität. „Sie soll künftig nicht mehr nur an Strukturen, sondern an der tatsächlichen Wirksamkeit bei den Pflegebedürftigen gemessen werden. Eine unabhängige Qualitätsprüfung und mehr Vertrauen in die Pflegeanbieter eröffnen Raum für Innovation und Effizienz“, so der Reformvorschlag. Demnach stünde ein einfaches, vom Pflegegrad abhängiges Stundenmodell als persönliches Budget zur Verfügung. Angehörige – als zentrale Säule der Pflege – erhielten direkt Unterstützung. Behandlungen, die sie nicht erbringen können, würden über das Budget abgedeckt. Zugang dazu hätten Pflegebedürftige unabhängig davon, ob sie zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung leben. Die Grenzen zwischen ambulanter, stationärer und teilstationärer Pflege würden damit aufgehoben. Insbesondere lasse sich so die ambulante Versorgung qualitativ verbessern, ohne weitere Finanzmittel bereitstellen zu müssen.
Zudem enthält der Vorschlag Verbesserungsvorschläge für den Bereich der Digitalisierung. „Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Flexibilität, damit gute und würdige Pflege für alle erreichbar bleibt“, betonte Karl Schulz. Sein abschließender Appell: „Was wir brauchen, ist ein New Deal für die Pflege – nur so können wir unseren Sozialstaat zukunftsfest machen.“
Gespräche mit Parteifreunden
Gerlachs Besuch im Heim begleiteten mehrere Kommunalpolitiker der Schwarzenbrucker CSU, darunter Bürgermeisterkandidat Alexander Vitzthum. Sie sprachen mit Gerlach ebenfalls über Digitalisierung der Pflege und ließen sich den Sozialroboters Steffi vorführen. Im direkten Gespräch ging es um Fragen wie „Wie sieht die Pflege der Zukunft aus?“ und „Welche Reformen sind notwendig?“.