Dr. Hans Riegel-Fachpreis für Altdorfer Gymnasiasten

Two on top

Ann-Kathrin Götz ist ein Ass in Mathe. Ein Verschlüsselungsverfahren für die sichere Datenübertragung beim Versenden von E-Mails war Thema ihrer Seminararbeit. | Foto: privat2021/07/Altdorf-NEU-Fachpreis-AnnKathrin.jpg

ALTDORF – Zwei Schüler des Leibniz-Gymnasiums Altdorf erhalten eine Auszeichnung für ihre Seminararbeiten. Ann-Kathrin Götz
gewann den Preis in der Kategorie Mathematik, Joel Plentinger für eine Arbeit im Geographie-Seminar zum Graffiti-Areal.

Ann-Kathrin Götz und Joel Plentinger können sich nicht nur über ihr bestandenes Abitur freuen, sondern auch über die Auszeichnung ihrer Seminararbeiten mit dem Dr. Hans Riegel-Fachpreis. Jedes Jahr haben Schüler die Möglichkeit, ihre Seminararbeiten für den Dr. Hans Riegel-Fachpreis einzureichen. Das Ziel des Wettbewerbs: Junge Talente im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern und frühzeitig den Kontakt zur Hochschule herzustellen. In der Metropolregion Nürnberg schreibt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den Wettbewerb aus. In diesem Jahr erhielten sie über 150 Arbeiten in den Fächern Biologie, Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik und Physik von Schülern aus der Region. Aus jedem der Fachbereiche wählte die FAU die drei besten aus.

Ann-Kathrin gewann den ersten Platz in der Kategorie Mathematik. Sie erzählt: „Ich freue mich und es ist eine große Ehre, den ersten Platz gewonnen zu haben.“ Nach kurzer Überlegung ergänzt sie: „Außerdem gibt mir die Erfahrung, wissenschaftlich zu arbeiten, und die Rückmeldung, es gut gemacht zu haben, Sicherheit. So habe ich schon den Grundbaukasten für etwas, das ich später noch häufiger brauchen werde.“ Ähnlich fällt auch Joels Reaktion auf seinen zweiten Platz im Fachbereich Geographie aus: „Ich habe mich gefreut und bestätigt gefühlt. So eine Seminararbeit bedeutet ziemlich viel Aufwand. Die Anerkennung über die Schule hinaus hat mich in meinen Bestrebungen für die Zukunft motiviert.

„Ich habe den Rahmen gesprengt“

Der große Aufwand wird klar, wenn man mit den beiden über den Inhalt ihrer Arbeiten spricht. Ann-Kathrins Thema: Das Public Key-Kryptosystem RSA. Ein Verschlüsselungsverfahren, das im Internet zur sicheren Datenübertragung zum Beispiel bei E-Mails oder Webseiten eingesetzt wird. Dabei beschäftigte sie sich mit dem mathematischen Aufbau des Systems, möglichen Angriffsszenarien, die sie erläuterte und analysierte.
Monatelang las sie Fachliteratur zu dem Thema. „Ich habe mit meiner Literaturrecherche den Rahmen gesprengt und mehr gelesen als nötig. Einfach weil mir das Thema sehr viel Spaß gemacht hat.“ Während Corona hätte sie sehr viel Zeit gehabt. „Am Anfang des ersten Lockdowns habe ich die Zeit zum Lesen genutzt, aber auch in den Pfingst- und Sommerferien habe ich mich mit der Seminararbeit beschäftigt.

Im Geographie-Seminar ging es viel um die Geschichte der Stadt Altdorf selbst. So fand Joel zu seinem Thema, dem Graffiti-Areal in Altdorf. „Eine Analyse der politischen Aushandlungsprozesse und der Partizipation im Projekt“ ist der Name seiner Arbeit. „Ich fand es spannend, dass um ein Areal eine so große, jahrelange Debatte entstehen kann“, erzählt er. Er beleuchtete die Positionen der verschiedenen Beteiligten. „Ich habe mit Betroffenen selbst gesprochen, wie dem Leiter des Bauamtes oder dem Vertreter der Bürgerinitiative. Daneben gab es aber auch noch einen theoretischen Anteil mit Literatur.“ Das wissenschaftliche Arbeiten empfand er als Abwechslung. „Man kann alles selber planen. Wann man schreibt, wie man vorgeht. Es ist dann am Ende ein ganz eigenes Produkt.

Joel Plentingers Lehrerin machte den Vorschlag, seine Arbeit einzureichen. Sie war der Meinung, die Arbeit hätte eine Chance zu gewinnen. Foto: privat2021/07/Altdorf-Gymnasium-Joel-scaled.jpg

400 und 600 Euro Preisgeld

Die Vorgaben, die Schüler sonst in der Schule haben, fielen weg. „Da kann man kreativ sein, und den wissenschaftlichen Anspruch fand ich gut und eine super Vorbereitung für später“, erzählt Joel. Für ihre guten Arbeiten erhielten beide ein Preisgeld. Ann-Kathrin erhielt für ihren ersten Platz 600 Euro. Was sie damit machen wird, weiß sie noch nicht sicher. „Vielleicht spare ich das Geld. Als Student kann ich es sicher brauchen, oder ich investiere es in weitere Fachliteratur.“ Auch Joel ist sich noch nicht sicher, hat aber schon einen Teil seiner 400 Euro eingeplant: „Es ist sicherlich gut, nach dem Abi etwas Geld auf dem Konto zu haben. Einen Teil verwende ich für einen Urlaub mit Freunden.

Jetzt haben beide erst mal ein paar Monate frei. Im Herbst startet dann ein neuer Lebensabschnitt. Ann-Kathrin möchte Medizin studieren. Als beste ihres Jahrganges stehen ihre Chancen auf einen begehrten Studienplatz sehr gut. Auch Joel will studieren. Was es sein wird, weiß er noch nicht.
Er lässt sich für diese wichtige Entscheidung noch Zeit und absolviert zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr im Nordklinikum Nürnberg.

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