ARTELSHOFEN/ NÜRNBERGER LAND – Weil erneuerbare Energien schneller ausgebaut werden sollen, kommt auch der Wasserkraft wieder eine größere Bedeutung zu. Davon profitiert auch das kleine Wasserkraftwerk von Wolfgang Harnrieder in Artelshofen. Ein Besuch der 1000-jährigen Mühle.
Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer und Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel (beide CSU) waren in Artelshofen zu Gast, um sich ein Bild zu machen zum Thema Wasserkraft. Wie so eine Wasserkraftanlage funktioniert und was alles für einen Betrieb nötig ist, konnten die beiden Abgeordneten live vor Ort bei Familie Hanrieder in Artelshofen erfahren.

„Ich bin froh, dass meine kleine Anlage weiter betrieben werden kann“, so der Anlagenbetreiber Wolfram Hanrieder. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Abgeordneten, die sich persönlich für den Erhalt kleiner Wasserkraftanlagen eingesetzt haben. Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel hatte sich eigens für eine Bundesratsinitiative des Bayerischen Landtags an die Bundesregierung stark gemacht.
Hanrieders Mühle besteht seit rund 1000 Jahren und die Familie selbst betreibt diese seit rund 500 Jahren. Früher wurde hier Holz geschnitten, Mehl gemahlen oder auch Leinöl produziert. Seit 1922 produziert Familie Hanrieder Strom.
Strom aus Wasserkraft
Mit viel Herzblut wurde die kleine Anlage über die Jahrzehnte hinweg stetig modernisiert und befindet sich derzeit auf dem aktuellen Stand der Technik. Hanrieder fügt hinzu, dass ein wirtschaftlicher Betrieb ohne die finanzielle Förderung aus Bund und Land nicht möglich wäre.
Der Bund hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, dass den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zum Thema hat. Damit kommt auch der Wasserkfraft und Werken wie dem von Wolfgang Hanrieder wieder mehr Bedeutung zu.
Einsatz auf politischer Ebene
„Unser Einsatz auf allen politischen Ebenen in den letzten Wochen hat sich ausgezahlt. Das Gesetz gibt den kleinen Anlagenbetreibern die notwendigen stabilen Rahmenbedingungen und eine wirtschaftliche Sicherheit. Das ist eine wichtige Erfolgsmeldung für die Energieversorgung und für die vielen Wasserkraft-Familienbetriebe in Bayern.“, resümiert der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel.
„Für eine klimaneutrale Energiegewinnung und die Netzstabilität ist die Wasserkraft ein entscheidender Baustein für eine erfolgreiche Energiewende“, so Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer. Unbegreiflich sei für ihn gewesen, dass die Ampel-Koalition die Wasserkraft von der Förderung ausschließen wollte. Nun sei die Existenz tausender Kleinanlagen allerdings gesichert, heißt es in der Pressemitteilung des Abgeordnetenbüros. Kleine Wasserkraftwerke bis zu einer Leistung von 500 Kilowatt werden weiter gefördert.
Nach den ersten Plänen der Berliner Ampel-Regierung sollten in der Neufassung des sog. EEG-Osterpaketes kleine und kleinste Wasserkraftanlagen als „nicht im öffentlichen Interesse“ eingestuft werden. Dadurch wären in Deutschland tausende dieser Anlagen aus der entsprechenden Förderrichtlinie gefallen, was für einen Großteil der Betreiber das Aus bedeutet hätte, so die Abgeordneten in ihrer Meldung.