LAUF — Streit ums Wenzelschloss: Die Laufer Altstadtfreunde möchten dort gerne Führungen anbieten, doch die Stadt gibt ihnen keinen Schlüssel. Der Verein der Stadtführer jedoch darf Besuchern den Wappensaal zeigen. Zum politischen Zündstoff wird die Angelegenheit, weil einzelne Stadtführer auf Wahlplakaten mit dem Bürgermeister posieren. Das gefällt den Stadtratsfraktionen nicht. Sie kritisieren, dass das von Benedikt Bisping beschworene Miteinander offensichtlich nicht für alle gelte. Dieser lenkt ein und will dafür sorgen, dass künftig auch die Altstadtfreunde das Denkmal nutzen können.
„Unser Lauf … soll attraktiv sein“, heißt es auf einem der Plakate, mit denen Benedikt Bisping für seine Wiederwahl wirbt. Es zeigt den Bürgermeister vor der Kulisse des europaweit einzigartigen Wappensaals im Wenzelschloss mit Herbert Höfel, einem der Gründer des Stadtführer-Vereins. Das Plakat hat für Ärger gesorgt: Wahlleiter Benjamin Wallner beanstandete, dass darauf ein Logo der Stadt Lauf zu sehen war. Die Stadtführer benutzen die sogenannte Bereichsmarke in abgewandelter Form unter anderem auf ihrer Internetseite und auf ihren Namensschildern. So weit, so gut – nur auf Wahlplakaten hat sie nichts verloren. Wallner verweist gegenüber der Pegnitz-Zeitung auf das Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz. Das fordert, dass sich Behörden neutral verhalten. Die Grünen mussten das Logo überkleben.
An der Neutralität der Stadtverwaltung unter Bisping zweifeln auch die Altstadtfreunde. Sie möchten ausgewählte Gruppen ins Schloss führen. Ein entsprechender Antrag, gestellt im August, wurde allerdings abgelehnt. Führungen durch das Gebäude, heißt es in einem Schreiben des Laufer Hauptamts an Baldur Strobel, den Vereinsvorsitzenden, seien „ausschließlich den Stadtführern vorbehalten“. Und weiter: „Dabei soll es auch bleiben!“ Bisher habe man nur einen Schlüssel vom Freistaat – dem Eigentümer des Denkmals – erhalten. Bekomme man weitere Schlüssel, werde man diese nicht abgeben.
Die Stadt begründete dies damit, dass sie keine Konkurrenz zwischen Altstadtfreunden und Stadtführern erzeugen möchte. Bisher funktioniere die Regelung doch gut: Die Altstadtfreunde kümmerten sich um die Marktplatz-Keller und die Reichelsche Schleif, die Stadtführer zeigten Besuchern das historische Lauf.
Strobel will daran freilich nichts ändern, „wir möchten ja keine großen Führungen durch die Stadt anbieten“. Nur in puncto Wenzelschloss wollen die Altstadtfreunde Gleichberechtigung. Sie planen nach eigener Aussage, mit Besuchern der Schleif anschließend über die Wasserbrücke in den Wappensaal zu gehen, um ihnen diese Laufer Sehenswürdigkeit vorzuführen. „Auch Themenführungen zum Saal können wir uns vorstellen“, sagt Strobel. Er fragt: „Woher leitet sich der Alleinvertretungsanspruch der Stadtführer her?“
Diese Frage stellen in der heutigen Stadtratssitzung – um 19.30 Uhr im Rathaus – auch 18 Mitglieder von CSU, SPD, Freien Wählern und FDP. Sie fordern die Verwaltung dazu auf, den Altstadtfreunden gleichberechtigten Zugang zu gewähren. Georg Schweikert, der Bürgermeisterkandidat der SPD, ist einer der Wortführer. Er findet, „dass gewisse Grenzen überschritten sind“. Nicht nur die Debatte ums Wenzelschloss führt er dabei an, sondern auch die Verwendung des kommunalen Logos durch die Stadtführer und die Tatsache, dass diese über eine städtische Durchwahlnummer zu erreichen sind. Schweikert: „Das sieht alles aus, als wäre es eine Einrichtung der Stadt.“
Für den Bürgermeister, der einer von drei Unterzeichnern der Gründungsurkunde des Stadtführer-Vereins ist, ist diese Verquickung nicht problematisch. Dass Höfel ihn im Wahlkampf unterstütze, freue ihn sehr, habe aber mit der Zuteilung des Schlüssels „nichts zu tun“. Diese sei mit dem Freistaat abgestimmt, dem das Schloss ja schließlich gehöre. Die 2011 gegründeten Stadtführer könnten eine Erfolgsbilanz vorweisen, „und es ist doch wichtig, dass sich Menschen engagieren“.
Weil Bisping, derart in die Kritik geraten, aber findet, dass alle Laufer „am Schloss teilhaben sollen“, will er sich dafür einsetzen, dass auch die Altstadtfreunde zu ihrem Recht kommen, „das muss jetzt feinfühlig besprochen werden“.
Bei seinen ganzen Schnitzern in letzter Zeit, sollten sich Herr Bisping und die Grünen fragen, ob Herr Bisping noch der richtige Kandidat für das Amt des Bürgermeisters ist!
Was ebenfalls auffällig ist, dass Herr Bisping ständig nur für sich und ohne Parteilogo wirbt…
Ist Herr Bisping überhaupt noch ein Grüner?
Andere mussten ihre Wahlplakate wieder abhängen, nachdem sie ihre Verbundenheit zum Ehrenamt mit einem gemeinsamen Foto eines Feuerwehrlers zum Ausdruck bringen wollten.
Herr Bisping lässt sich aber munter mit Polizei und Verwaltungsbehörden während des Wahlkampfes ablichten und in der Zeitung und auf Wahlplakaten abdrucken…
Für soetwas gibt es nur eine logische Konsequenz: RÜCKTRITT!
Das sollte für unseren modischen Bürgermeister doch kein Problem sein?!
Lauf soll attraktiv sein . Ist es aber nicht. Ist doch nix los in dem Nest. Soll sich etwa ein Jugendlicher oder junger Erwachsener das Wenzelschloß anschauen? Kein Fun mehr,kein Acid Club mehr. Dafür eine Ulknudel für ältere jetzt im Club.
Die Nutzung vom Wappensaal wäre die Ideale Tanzfläche. Ein Umbau zur Disco und Gastronomie wäre doch einzigartig. Die Mauer lassen doch keinen Schall durch.
Was macht eigentlich nach der Wahl Herr Bisping beruflich? Ist das schon bekannt?
Sehr nachdenklich, wie hier einseitig zu Gunsten einzelner verfahren wird, sehr nachdenklich, wie ein einzelnen alles für sich vereinnahmt.
Es zeigt auf, dass die Stadt Lauf keinen Bürgermeister für die Bürger, sondern einen Bürgermeister der für sich selbst steht hat. Lauf hat besseres verdient. Die seit Monaten laufende Diskussion um seine Person dasrf man nicht verharmlosen.
Es ist sicherlich nur die Spitze eines Eisberges, den man dringend erforschen sollte. Wer weis, was der Alleinherrscher noch so alles veranstaltet hat und die Stadt dann später sehr teuer zu stehen kommt.