Helfer gesucht

Im Landkreis entstehen elf weitere Unterkünfte für Geflüchtete

Die Flüchtlingsunterkunft in der Hedersdorfer Straße in Schnaittach (hier im Archibild) ist bereits reaktiviert. Weitere will der Landkreis in den kommenden Monaten einrichten. | Foto: PZ-Archiv2023/02/hedersdorfer-strae-asylbewerber-test.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Das Landratsamt richtet im Auftrag des Freistaats in elf Gemeinden im Nürnberger Land zusätzliche Unterkünfte für Geflüchtete ein. Diese sollen bis zu 500 Menschen Platz bieten. Ehrenamtliche, die den Neuankömmlingen bei der Integration helfen möchten, sind herzlich willkommen. 

„Laut des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) sind derzeit weltweit 103 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie nie zuvor“, erklärt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Weil gewaltsame Konflikte, Klimawandel, oder Armut nicht in naher Zukunft verschwinden, gehen Fachleute außerdem davon aus, dass die Zahlen weiter steigen.

„Um für die Ankunft weiterer Menschen vorbereitet zu sein“, seien zusätzliche Unterkünfte nötig, so das Landratsamt. Denn wöchentlich kommen laut der Behörde etwa 30 Geflüchtete vom Zirndorfer Ankerzentrum ins Nürnberger Land. In jedem der bayerischen Regierungsbezirke gibt es ein sogenanntes Ankerzentrum, von wo aus die ankommenden Geflüchteten auf die Gebietskörperschaften, also Landkreise und kreisfreie Städte, weiterverteilt werden.

Nur wenige Plätze frei

Im Landkreis gibt es derzeit 1310 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften, von denen aber 1170 bereits belegt seien, teilt das Landratsamt außerdem mit. Deshalb richtet die Kreisbehörde in den nächsten Monaten zusätzliche Unterkünfte für insgesamt rund 500 Personen ein, und zwar in Schwaig, Altdorf, Winkelhaid, Henfenfeld, Ottensoos, Schwarzenbruck, Neuhaus, Schnaittach, Feucht, Hersbruck und in Simonshofen in Lauf.


Für die letztgenannte Unterkunft bietet die Stadt Lauf am Montag, 13. Februar, um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Sportheim des SV Simonshofen an (Hopfenstraße 51). Mehr dazu gibt es außerdem hier im Text)


In die Unterkunft in Schnaittach sind vor einigen Tagen bereits die ersten Geflüchteten eingezogen.

„Selbstverständlich strebt das Nürnberger Land eine möglichst gute Integration der geflüchteten Menschen an„, so das Landratsamt. Dafür gebe es eine ganze Palette an Hilfsangeboten, für die noch weitere ehrenamtliche Helfer gesucht werden.

Hilfsangebote

  • Die Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB) von Caritas und Diakonischem Werk berät Menschen in aufenthaltsrechtlichen und psychosozialen Fragen.
  • Die Jobbegleiter im Nürnberger Land, die vom bfz, dem Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft, organisiert werden, erleichtern Personen mit einer Arbeitserlaubnis den Zugang zu Betrieben im Landkreis.
  • In den Orten, in denen die neuen Unterkünfte entstehen, gibt es zum Teil seit Jahren ehrenamtliche Helferkreise, die sich um die Geflüchteten in ihrer Nachbarschaft kümmern.
  • Des weiteren gibt es niederschwellige Angebote, wie das Projekt „Frauen-Mobile“ des Internationalen Bundes, das mit einem mobilen Café gezielt Frauen in den Unterkünften anspricht.

Ansprechpartner für Ehrenamtliche

Unterstützt und koordiniert wird das ehrenamtliche Engagement von Seiten des Landratsamtes durch die Integrationslots*innen Frank Durta und Dr. Carina Fiebich-Dinkel. Sie helfen mit Dolmetscher*innen, Schulungen und bei allen Fragen, die im ehrenamtlichen Engagement entstehen können.

Wer sich ehrenamtlich engagieren und den Neuankömmlingen helfen möchte, kann sich in die Freiwilligendatenbank des WinWin Freiwilligenzentrums eintragen, und dort genau angeben, zu welcher Hilfestellung Bereitschaft, Zeit und Kapazitäten vorhanden sind. „Jede Hilfe zählt!“, so das Landratsamt.

Wer sich über die Angebote für Geflüchtete informieren möchte, kann sich jederzeit gern an die Integrationslots*innen wenden unter [email protected] oder telefonisch unter der Nummer 09123 950 6888.

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Mehr zum Thema

Wie der Sozialamtsleiter des Landkreises, Wolfgang Röhrl, die Situation der Geflüchteten im Landkreis einschätzt, sowie weitere Infos zu den Unterkünften in Lauf/Simonshofen und Ottensoos, lesen Sie hier auf NN.de im Abobereich.

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