FEUCHT – Die Feuchter Grünen bezweifeln, dass die Bahn ihr Bauprojekt wirklich auf der Muna realisieren will.
„Der Regierung von Mittelfranken ist das Meisterstück gelungen, der Bahn gesichtswahrend klarzumachen, dass sie für die ins Raumordnungsverfahren eingebrachten Standorte bessere Alternativen sucht“, sagt Elmar Hayn, Landtagsabgeordneter der Grünen, zum Ergebnis des Raumordnungsverfahrens für das ICE-Werk.
Aus Sicht der Feuchter Grünen hat die Regierung mit dem Muna-Areal „ausgerechnet die aus ökologischer Sicht wertvollste Fläche“ als raumverträglich eingestuft. Obwohl diese im Bannwald liegt, europäisches Vogelschutzgebiet ist und Natura 2000-Schutzstatus genießt. Aus Sicht der Grünen gibt es keinen Bannwald erster und zweiter Klasse.
„Dieser Wald steht unter stärkstem Schutz, ist nach Gesetzeslage unersetzlich und darf aus Gründen des Artenschutzes und der sich immer weiter zuspitzenden Klimakrise keinesfalls gerodet werden“, heißt es in einer Pressemitteilung von Ortsvorstand und Gemeinderatsfraktion.
Zweifel an Klima-Prognose
Es sei nicht nachzuvollziehen, dass die Regierung von Mittelfranken die Auswirkungen auf den Klimaschutzes lediglich als neutral bewerte. „Offenbar wurde die durch die Rodung des Bannwaldes verursachte Minderung von CO 2-Bindung mit den eventuell in Zukunft durch die Verkehrswende eingesparten CO 2-Emissionen verrechnet“, vermuten die Grünen.
Weitere Artikel zum Thema
In fahrlässiger Weise unbewertet bleiben ihrer Meinung nach die weiteren, durch die Waldrodung entfallenden Ökosystemleistungen: von Sauerstoffbildung und Luftreinigung über Kühlung durch Verdunstung bis zur Grundwasser- und Bodenneubildung.
Ob die Bahn überhaupt mit der Muna ins Planfeststellungsverfahren gehen wird, bezweifeln die Grünen stark. Denn die von der Regierung erlassenen Auflagen, beispielsweise für Ersatzaufforstung, Lärm- und Lichtschutz und für den Schutz der Artenvielfalt, seien sehr hoch. Sie dürften der Bahn Zeit und Geld kosten. „Damit steigt erfreulicherweise auch der Druck auf die Bahn, endlich vorhandene Alternativstandorte konkret in die Planung zu nehmen“, meinen die Grünen. Hier dränge sich förmlich der Hafen Nürnberg auf, dessen grundsätzliche Eignung bereits durch einschlägige Fachleute bestätigt worden sei.