HERSBRUCK – Das im Münchner Osten gelegene Haar war in den Jahren 1940 bis 1945 Schauplatz sogenannter Euthanasie-Verbrechen. Über 4000 Menschen, darunter auch viele Kinder, fielen diesen zum Opfer. Das Publikationsprojekt „Verdrängt“ sorgt für einen multiperspektivischen Zugriff auf die Rezeptionsgeschichte der NS-„Euthanasie“, wobei ein Schwerpunkt auf den aktuellen Erinnerungsinitiativen liegt.
Die Theaterwerkstatt Blickwechsel hat sich mit dem Band und anderem Recherchematerial auseinandergesetzt und die Performance „Stimmen“ entwickelt. 25 Menschen zwischen zwölf und 26 Jahren gestalten eine publikumsnahe Aufführung, die ausschnitthaft an Lebensstationen der NS-Opfer innehält und den Versuch unternimmt, ihnen eine „Stimme“ zu verleihen. Sie stellen einzelne Biografien vor, weisen aber als kollektives „Wir“ auch auf Mechanismen von Stigmatisierung, Anpassung und Gleichschaltung hin.
Info: Zu sehen am Donnerstag, 13. März, um 19 Uhr im Paul-Pfinzing-Gymnasium in Hersbruck. Der Eintritt ist frei.