LAUF – Die Staatsanwaltschaft Nürnberg hat die Ermittlungen gegen eine Polizeibeamtin wegen eines tödlichen Schusses auf einen 34-jährigen Iraner eingestellt. Den Ermittlungen zufolge handelte es sich bei dem Vorfall im vergangenen Juni in Lauf um Notwehr, wie die Justizbehörde am Montag mitteilte.
Drei Beamte der Bundespolizei waren damals, am 30. Juni 2024, mit einem Streifenwagen am Bahnhof links der Pegnitz in Lauf unterwegs. In der Altstadt war an diesem Sonntag das Altstadtfest noch im vollen Gange. Gegen 16.45 kam ein 34-jähriger Iraner gestikulierend auf das Fahrzeug der Polizei zukam und versuchte, die Türen zu öffnen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft parkten die Beamten ihr Fahrzeug in einiger Entfernung. Als die Beamten ausstiegen, lief der Mann mit einem Messer mit einer Klingenlänge von mehr als 18 Zentimetern auf die Bundespolizisten zu. Auf deren Aufforderung, stehen zu bleiben und das Messer fallen zu lassen, reagierte der 34-Jährige ebenso wenig, wie auf die Androhung des Schusswaffengebrauchs.
Nachdem er das Messer gezielt in Richtung von Kopf und Oberkörper der Beamten bewegte und auch der Einsatz von Pfefferspray ohne Wirkung blieb, gab die Bundespolizistin einen Schuss auf den nur noch wenige Meter entfernten Mann ab, der daraufhin zu Boden ging und noch vor Ort starb.
Weil die Abgabe eines gezielten Schusses in dieser Situation die einzige Möglichkeit gewesen sei, einen Messerangriff abzuwehren, sei das Vorgehen der Polizeibeamtin aufgrund von Notwehr gerechtfertigt gewesen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Es liege kein strafbares Verhalten vor.