NÜRNBERG/HEROLDSBERG/LAUF – Der Forstbetrieb Nürnberg ist zwar groß, doch dass gleich in zwei Revieren die Leiter wechseln, kommt auch hier nicht alle Tage vor. In Heroldsberg hat Julius Volland die Führung übernommen und in Lauf ist Simon Dauer „der Neue“ – wobei er so neu gar nicht ist. Er leitete das Forstrevier im Herbst 2023 bereits mehrere Monate vertretungsweise, weiß also sehr genau, womit er es zu tun bekommt.
„Ich habe gleich in der zweiten Woche gemerkt, dass mir das Revier voll passt“, sagt der 37-Jährige. „Der Laubholzanteil hier ist für Reichswaldverhältnisse beeindruckend hoch. Und auch die Altersklassen, die hier vorkommen, sind äußerst vielfältig“, sagt Dauer.
Seine Favoriten: einige junge Eichenwäldchen, die aber innerhalb seiner Dienstzeit in den nächsten 30 Jahren zu stattlichen Bäumen heranwachsen werden. „Es macht richtig Laune, zu sehen, was sich da alles entwickelt.“ Viele Bestände befänden sich laut Dauer jetzt in der entscheidenden Phase, „wo die Weichen gestellt“ werden.
Seine „wechselhafte Tektonik“, die „vielen naturräumlichen Unterschiede von wechselfeucht bis trocken“ und die unzähligen kleinen Bachtäler machten das Revier Lauf zu einem landschaftlichen Kleinod. Zu ihm gehört ein Teil des Sebalder Reichswalds zwischen Behringersdorf und Rückersdorf im Süden und Oedenberg und Günthersbühl im Norden, aber auch für Waldstücke bei Röthenbach und zwischen dem Letten und Schönberg ist der 37-Jährige ab sofort zuständig.
Der Vater eines fünfjährigen Sohnes begann seine Laufbahn nach dem Abitur mit der Ausbildung zum Forstwirt im heimatlichen Forstbetrieb Ebrach, bevor es an die Fachhochschule nach Weihenstephan ging. Nach der Anwärterzeit arbeitete Dauer zunächst beim Forstamt in Roth und zuletzt sechs Jahre für die dortige Forstbetriebsgemeinschaft, bevor er 2023 zu den Bayerischen Staatsforsten kam. „Mit der Revierübernahme hat sich jetzt für mich ein Lebenstraum erfüllt“, so sein Fazit.
Erfahrener Vorgänger
Einer, der Lauf ebenfalls schon kennt, geht derweil in Heroldsberg als neuer Revierleiter an den Start: Julius Volland, der bereits im Nachbarrevier drei Jahre Revierleiter war. Er übernimmt von seinem Vorgänger Herbert Hofmann, der das Revier seit 1987 leitete und eine der prägendsten Waldumbauphasen für die Staatsforsten miterlebte und begleitete.
Bis heute ist das Revier „3 Heroldsberg“ nach eigenen Angaben eines der laubbaumreichsten des Forstbetriebs. „Eichen, die wir damals gepflanzt haben, sind heute gut und gerne 15 Meter hoch. So einen Bestand aufwachsen zu sehen, macht viel Freude“, sagt Hofmann. Außerdem sei das Revier von einer Vielzahl pflegeintensiver Feuchtbiotope geprägt. „Das wird auch eine der wichtigsten Aufgaben künftiger Förstergenerationen: Dafür sorgen, dass das Wasser im Wald bleibt“, glaubt Hofmann.
Nach 37 Jahren im Revier hat er das Zepter an Volland übergeben. „Meine Motivation für den Wechsel nach Heroldsberg ist zunächst einmal die Wohnortnähe, denn ich lebe seit einigen Jahren hier und kenne die Menschen vor Ort“, sagt dieser. Am Revier schätze er die Vielfalt unterschiedlicher Bestände und die räumlichen Gegebenheiten. Grundsätzlich ähnelten sich die Reviere in Größe und Einschlag, „aber die Fülle an Feuchtbiotopen und Naturschutzflächen wie in Heroldsberg, die gibt es in Lauf nicht.“
Das Frühjahr sei eine tolle Zeit, um zu starten, sagt der 33-Jährige. Volland durchlief seine Ausbildung unter anderem in Baden-Württemberg und Hessen und kam nach zwei Jahren als Revierunterstützung und Revierleiter in Bad Hersfeld 2020 zu den Staatsforsten, wo er am Forstbetrieb Nürnberg zunächst kommissarisch das Revier Feucht und dann ab Frühjahr 2021 das Revier Lauf leitete. Volland ist mit einer Heroldsbergerin verheiratet und Vater einer kleinen Tochter.