NÜRNBERGER LAND – Die warmen Sonnenstrahlen locken die Igel aus ihren Verstecken. Da die Insektenfresser noch kaum Nahrung finden, sind manche Tiere auf die Hilfe der Menschen angewiesen. Was jeder jetzt tun kann, verrät die Kreisgruppe Nürnberger Land des Bund Naturschutz (BN).
Vielerorts sind die ersten Igel unterwegs. Doch: „Verlässt ein Igel sein Winterquartier, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Winterschlaf beendet ist“, erklärt Herbert Barthel, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Nürnberger Land und ergänzt: „Viele Tiere wechseln zum Ende des Winters noch einmal ihr Versteck. Auf Nahrungssuche gehen dabei nur wenige. Anschließend ziehen sich diese Igel wieder in ihre Quartiere zurück und schlafen weiter.“
Ausgehungert und ausgelaugt
Schwache Igel nutzten die warmen Temperaturen und die letzten Kraftreserven für den Aufwachprozess, sagt Barthel. „Manche Tiere sind dann hilfsbedürftig, da sie keine Fettreserven mehr besitzen, um ihre Körpertemperatur, trotz frostiger Nachttemperaturen, aufrechtzuerhalten oder um noch einmal einschlafen zu können.“ Ausgehungert und ausgelaugt gehen die Igel dann auf Futtersuche.
Doch richtig satt wird jetzt noch keiner: Die Nächte sind zu kalt, am Boden lebende, nachtaktive Insekten sind kaum aktiv. Im März besteht der Speisezettel der Igel hauptsächlich aus Regenwürmern und wenigen saisonalen Insekten. Erst mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr erhöht sich die Anwesenheit weiterer Futtertiere.
Laut BN erkennt man hilfsbedürftige Igel häufig daran, dass sie ziellos umherirren, abgemagert und kraftlos wirken. Wem ein solches Tier begegnet, der sollte handeln. „Nach dem Aufwachen verspüren unsere Stachelritter zunächst großen Durst. Eine flache Schale mit frischem Wasser sollte jeder Gartenbesitzer aufstellen“, erklärt Barthel.