Mitmachkonzert

500 Trommeln für die Villa Flaire

Die „Argandona Trommelwelt“ tourt zu Schulen und Kindergärten in ganz Deutschland. Teilweise nehmen hunderte Kinder und Erwachsene an den Projekten teil.
Die „Argandona Trommelwelt“ tourt zu Schulen und Kindergärten in ganz Deutschland. Teilweise nehmen hunderte Kinder und Erwachsene an den Projekten teil. | Foto: Argandona Trommelwelt2023/07/KInder-und-Erwachsene-scaled.jpg

SCHWARZENBRUCK – Schon seit Wochen locken die heißen Temperaturen viele Menschen in die Bierkeller und Außenbereiche der Gaststätten. Eigentlich der Höhepunkt des Jahres für Gastronomiebetriebe. Nur nicht für die Kultur- und Begegnungsstätte Villa Flaire in Schwarzenbruck. Denn dort warten die Betreiber seit Monaten sehnsüchtig auf die Konzession, um den dringend nötigen Gastrobetrieb starten zu können. Dafür fehlen allerdings noch einige Genehmigungen.

Eine Crowdfunding-Kampagne haben sie bereits gestartet. Nun steht eine weitere Aktion an: ein Mitmachkonzert mit 500 Trommeln. „Es ist eine Soliveranstaltung, um Geld für die Villa zu sammeln“, erklärt Tim Schenk von der Villa Flaire. Darauf sei man angewiesen, um die Zeit, bis die Konzession erteilt wird, zu überbrücken.

Angebote für Kinder und alle Generationen

Außerdem sei die Aktion eine gute Werbung, um zu veranschaulichen, welchen Charakter die Veranstaltungen auf der Villa in Zukunft haben sollen. „Wir wollen solche Angebote für Kinder und alle Generationen schaffen“, betont Schenk. Das sei ein erster Vorstoß in diese Richtung.

Das Mitmachkonzert soll zudem die Diversität hervorheben, für die sich die Beteiligten der Villa Flaire einsetzen. Die Menschen sollen ohne Scheu bei solchen Aktionen partizipieren – ein Konzept, dass sich durch alle Bereiche der Begegnungsstätte zieht.

Veranstaltet wird das Konzert von dem Team der „Argandona Trommelwelt“ aus Köln. Diese Projektgruppe wurde vom bekannten chilenischen Musiker Mario Argandoña 2014 ins Leben gerufen. Zuvor hat er mit Größen wie der deutschen Kult-Rockband Scorpions und Jon Lord (Deep Purple) zusammengearbeitet, zahlreiche Preise abgeräumt und mit verschiedenen Künstlern die ganze Welt bereist. Seit knapp zehn Jahren tourt er mit seinen Mitarbeitern zu Schulen und Kindergärten in ganz Deutschland. Einige aus dem Team kommen aus Schwarzenbruck, wie Lena Schenk, die Mutter von Tim Schenk. Sie leitet hauptberuflich das Büro und organisiert alle Veranstaltungen.

„Es geht um das Trommeln, den Tanz und um das Miteinander“

„Wir sind mit einem Transporter voller Trommeln unterwegs und veranstalten Projekttage und Projektwochen an Schulen und Kindergärten“, erklärt sie. In erster Linie sei es ein pädagogisches Konzept: Das Team bereite mit den Kindern ein Trommelmusical vor, das den Eltern und geladenen Gästen präsentiert wird. Dabei sei alles frei von Religion und Esoterik: „Es geht um das Trommeln, den Tanz und um das Miteinander.“ Genutzt werden ausschließlich Djembes, die in Ghana hergestellt werden. „Das sind die robustesten und einfachsten Trommeln“, betont die 58-Jährige. Das sei wichtig, weil man sich schnell an die Trommeln gewöhnt und man nicht vermeiden kann, dass sie gelegentlich auch mal auf den Boden fallen.

Sowohl die Musik selbst als auch die Choreografie der Tänze seien Eigenproduktionen. Die Musicals sind immer Abenteuerreisen um die Welt mit verschiedenen Themen. Vielfalt und Diversität spielen dabei immer eine entscheidende Rolle. „Außerdem sollen die Kinder nicht nur ihren Kopf benutzen, sondern ihren ganzen Körper“, betont Schenk.

Motivation ist immer vorhanden

Viele Erzieherinnen, Pädagogen oder Lehrkräfte seien anfangs skeptisch: Sie können sich nicht vorstellen, dass ein so kleines Team mit teilweise über hundert Kindern so schnell ein Projekt auf die Beine stellen kann. „Das war aber noch nie ein Problem“, freut sie sich, „die Kinder sind motiviert und haben Lust.“

Sogar in einer Schule für gehörlose Kinder habe die Projektgruppe schon das Konzept ausprobiert. Eine Herausforderung, weil es dabei viel um den gemeinsamen Rhythmus geht. „Die Kinder haben es aber sofort gespürt und es hat super geklappt“, erklärt Schenk. Der Erfolg des pädagogischen Konzepts zeige sich auch im Interesse vonseiten der Schulen und Kindergärten: Die „Argandona Trommelwelt“ sei von April bis Juli komplett ausgebucht. Aber auch für Erwachsene werden Workshops angeboten – zum Beispiel als Teambuilding-Maßnahme.

Auf der Villa Flaire ist ein Projekttag geplant, unterteilt in zwei Workshops mit dem Begründer Mario Argandoña. 500 Trommeln stehen für die Besucher auf der Veranstaltungwiese bereit. „Es sind Kinder, Familien und jeder, der Lust hat, willkommen“, sagt Schenk, „wir wollen einfach gemeinsam Spaß haben und gleichzeitig Geld für die Villa Flaire sammeln.“

Info: Das Mitmachkonzert findet am Samstag, 22. Juli, ab 12 Uhr auf dem Gelände der Villa Flaire, Salachweg 8 in Schwarzenbruck, statt. Tickets können vor Ort oder online unter https://villa-flaire.org/trommelmitmachkonzert/ erworben werden.

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