Zoll stoppt Welpentransport aus Bulgarien

Kein Herz für Tiere

Einem der beiden Welpen, die ins Tierheim Feucht gebracht wurden, sind beide Ohren abgeschnitten worden. | Foto: Rebecca Haase2021/11/Feucht-NEU-Tierheim-Kangal-scaled.jpg

FEUCHT – Seit Beginn der Pandemie hört man immer öfter von illegalen Welpentransporten aus Osteuropa. Jetzt sind wieder zwei Hunde unter schlimmsten Bedingungen im Tierheim Feucht eingetroffen.

Es ist 2 Uhr nachts, als der Anruf im Tierheim Feucht eingeht. Wieder ein illegaler Welpentransport aus Osteuropa, der vom Hauptzollamt Nürnberg auf der A3 angehalten wurde. Diesmal sind es zwei junge Kangal-Hirtenhunde. Die großen Hunde sind in kleine Boxen im Kofferraum eines Kombis aus Bulgarien gepfercht worden. „Die Transportbedingungen waren furchtbar“, erklärt Tanja Hühnken, Vorstand für Hunde im Tierheim Feucht. Sie lagen in ihren eigenen Exkrementen, ohne Heizung, Wasser, Futter, geschweige denn Auslauf.

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Der jüngere der beiden Kangal-Welpen befindet sich aktuell noch in einem kritischen Zustand. Der circa vier Monate alte größere Hund wird derzeit vom Tierheim Feucht aufgepäppelt. /Video: Haase

Der jüngere Hund ist etwa acht Wochen alt und der ältere um die vier Monate.Das kann man nicht genau sagen“, erklärt die Tierpflegerin. Papiere gibt es in den meisten Fällen nämlich nicht. Daher wird das Alter über das Gebiss der Tiere festgestellt.

Kritischer Zustand

Der jüngere Hund ist noch mit einem schwierigen Gesundheitszustand in der Tierklinik“, erklärt Hühnken. Schon bei der Ankunft sei er dehydriert und teilnahmslos gewesen. „Außerdem hat er kaum gegessen und hatte Durchfall und wird deswegen jetzt stationär behandelt.“ Der größere der beiden Welpen sei mittlerweile in einem stabilen Zustand. Was jedoch auffällt, ist, dass ihm beide Ohren abgeschnitten wurden. Eine sichere Erklärung dafür kann Hühnken nicht geben: „Das habe ich so noch nicht gesehen.“ Das sogenannte Kupieren bezeichnet das Amputieren der Ohren oder des Schwanzes eines Hundes, oft aus ästhetischen Gründen.


Bereits Anfang dieses Jahres sind Welpen aus einem illegalen Transport im Feuchter Tierheim angekommen. Damals der Rasse Spitz. Vor allem Rassehunde seien eine begehrte Ware. „Kangals sind sehr beliebt, sowohl bei Haltern, als auch bei Schleusern“, erklärt sie. Dabei könne jeder etwas gegen den illegalen Handel machen. Wenn man Interesse an einem Hund hat, soll man sich am besten an Tierheime und Züchter halten. „Der Handel übers Internet schürt das Ganze nur an.“ Das Problem ist, dass der Kauf über Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen schneller und billiger sei. Dabei wird jedoch nicht auf das Tierwohl geachtet, sondern lediglich auf den Profit.

Wie es mit den zwei Hütehunden weitergeht, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Wir hoffen, dass der Kleine wieder gesund zurückkommt“, erklärt Hühnken. Ob die Hunde über das Tierheim vermittelt werden können, entscheidet dann das Veterinäramt.

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