Winterdienst hat noch Salz auf Lager

Emil Stengert vom Laufer Bauhof vor seinem Unimog. Über den sogenannten Teller kann er genau steuern, wie viel Salz oder Split auf die Straße geschleudert wird
Emil Stengert vom Laufer Bauhof vor seinem Unimog. Über den sogenannten Teller kann er genau steuern, wie viel Salz oder Split auf die Straße geschleudert wird2010/01/20100105_winterdienstlaufteller_big.jpg

NÜRNBERGER LAND (bu/as) – Heftiger Schneefall vor Weihnachten und am ersten Wochenende des neuen Jahres: In den Städten und Gemeinden leeren sich die Streusalz-Lager, vielerorts wurde bereits nachgeordert. Ungewöhnlich ist das um diese Jahreszeit jedoch keineswegs, wie eine kleine Umfrage der Pegnitz-Zeitung bei den Winterdienst-Verantwortlichen ergab.

«Wir hatten ungefähr 500 Tonnen Streusalz auf Lager, jetzt haben wir 180 Tonnen nachbestellt», sagt Wolfgang Brübach vom Laufer Stadtbauamt, der täglich die Lieferung von «Südsalz» erwartet. Das Trockensalz wird in Lauf auf den Hauptstraßen gestreut, die auch vorrangig geräumt werden, Split kommt auf Radwegen, kleineren Straßen und Nebenstrecken sowie an Bushaltestellen zum Einsatz.

17 Männer des Bauhofs sind in Lauf zurzeit täglich für den Winterdienst abgestellt. Sie bilden von vier Uhr morgens bis 20 Uhr abends einen «Bereitschaftsblock», so stellvertretender Bauhofleiter Dieter Wölfel. Neben drei Groß- und vier Kleinfahrzeugen sind drei Fußtrupps mit Schneeschaufeln unterwegs, außerdem kümmert sich ein Mann in der Werkstatt um die Wartung und Reparatur der Fahrzeuge. Doch trotz dieser ausgeklügelten Infrastruktur: Manchmal muss der Winterdienst einfach passen. «An Wochenenden können wir die Nebenstraßen oft nicht räumen, weil sie so zugeparkt sind, dass wir mit unseren großen Fahrzeugen nicht durchkommen», erklärt Wölfel.

Auch sein Kollege Reinhold Schmidt, Leiter des Schnaittacher Bauhofs, hat in diesen Tagen Streusalz-Nachschub geordert. «Vier Silozüge á 26 Tonnen haben wir diesen Winter bestellt, zwei davon schon bekommen», sagt Schmidt. Insgesamt ist in den beiden Streusalz-Silos bei Kleinbellhofen, unweit der Autobahn, Platz für knapp 150 Tonnen Streusalz, die bei einem extremen Wintereinbruch etwa 15 Tage lang reichen würden. Davon ist man allerdings noch weit entfernt. «Im November war gar nichts und im Dezember kam der Schnee erst spät», sagt Reinhold Schmidt.

Trotzdem hat er immer ein wachsames Auge auf die Salz-Vorräte und bestellt lieber ein bisschen früher nach. «Denn falls es doch einen Engpass gibt, werden die Autobahnmeistereien zuerst beliefert, die kleineren Gemeinden müssen sich dann ganz hinten anstellen.» Zehn bis zwölf Tonnen Salz sind in Schnaittach täglich notwendig, um rund 70 Kilometer Straßen schnee- und eisfrei zu machen. Nach einem anstrengenden Winter-Wochenende hatten Reinhold Schmidt und seine Kollegen gestern ein bisschen mehr Zeit: «Heute haben wir die Parkplätze geräumt und alles, was bisher liegen geblieben ist.»

Ziemlich ruhig war der Dienstag auch in Simmelsdorf. Dort sind drei Fahrzeuge unterwegs, sobald es auf den Straßen glatt wird. Rund 40 Kilometer legen die Männer am Steuer auf ihren Touren zurück. «Die Gemeinde ist großflächig», meint Gerhard Hopfengärtner vom Bauhof. Aber die weiten Strecken machen ihm eigentlich keine Sorgen, schon eher die vielen Autos, die überall parken. Fußtrupps gibt es in Simmelsdorf – anders als in Lauf – nicht, dafür hat die Gemeinde einfach zu wenig Bushaltestellen und Überwege für Radfahrer und Fußgänger.

Im Bauhof in Hüttenbach lagern derzeit 50 Tonnen Salz. Wie lange die Menge im Silo ausreicht, hängt vom Winter ab. Aber ausgegangen sei der Gemeinde das Salz noch nie, meint Hopfengärtner. «Man muss halt einfach rechtzeitig nachbestellen.»

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