UNTERKRUMBACH – Das Wetter ist für die Jahreszeit regnerisch und ungewöhnlich kühl, der Fichtenborkenkäfer ist jedoch trotzdem aktiv. Das erfuhren interessierte Waldbesitzer bei einer Informationsveranstaltung der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land.
Florian Deinhard, Förster der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land (FBG), sprach zum Thema „Holzvermarktung und Borkenkäfer“. „Ich rate Ihnen, wöchentliche Kontrollgänge in Ihren Wäldern vorzunehmen“, empfahl Deinhard den Waldbesitzern laut der Pressemeldung der FBG.
Die Bohrmehlsuche gestalte sich durch den Regen schwieriger, „aber halten Sie trotzdem Ausschau nach dem Pulver, das aussieht wie Schnupftabak“. Weitere Kennzeichen für einen akuten Borkenkäferbefall seien unter anderem der Austritt von Harz oder das Abblättern der Rinde – auch wenn die Krone des Baumes noch grün sei.
Beherzt an die Axt
Habe ein Waldbesitzer Borkenkäferbefall festgestellt, sei schnelles Handeln erforderlich. „Warten Sie bitte nicht, bis Sie eine Aufforderung vom Forstamt bekommen – dann ist es meistens schon zu spät!“, warnte Deinhard. Die Käfer hätten eine sehr hohe Populationsdynamik und verbreiteten sich in Windeseile. Bei zu spätem Eingreifen müsse wesentlich mehr Holz entnommen werden als bei einer raschen, beherzten Hiebsmaßnahme.
Zum Thema Holzmarkt erläuterte die Geschäftsführerin der FBG, Anna Däullary, die Gründe für die rasanten Entwicklungen der Holzpreise: „Wir hängen am globalen Markt, der sich in den vergangenen Monaten durch Exportstopps und einen Immobilienboom drastisch verändert hat: Europäisches Holz ist momentan sehr gefragt.“
Wann sinken die Preise?
Daher hätten sich die Rundholzpreise nach dem dramatischen Käferbefall mit einhergehendem Preisverfall im Jahr 2020 auch so rasch erholt. Dennoch sei eine Sättigung des internationalen Marktes in Sicht und mit neuerlichem Borkenkäfermassenbefall sei auch ein Rückgang des Preises zu erwarten. Däullary appellierte an die Waldbesitzer: „Machen Sie jetzt Holz und nutzen Sie das aktuelle Preisniveau aus – wir wissen nicht, wie lange es noch so bleibt.“