LAUF – Das Altstadtfest ist längst abgesagt, das Kunigundenfest und das Blumenfest auch. Vielleicht sollte man sich deshalb schon auf den Weihnachtsmarkt freuen, der hat ja durchaus noch Chancen. Und dann könnte man tatsächlich auch die gesamte Laufer Altstadt in neuem Lichterglanz erleben.
Einstimmig hat der Stadtrat nämlich jetzt die Anschaffung einer neuen modernen LED-Weihnachtsbeleuchtung beschlossen, die den Marktplatz komplett anders aussehen lassen wird, als man dies in den vergangenen Jahrzehnten gewohnt war. LED-Lichterketten sollen die Giebelfassaden, die Stadttore und das Alte Rathaus nachzeichnen, auf den Straßenlaternen thronen Sterne und die Girlanden wird es nicht mehr geben.
Nicht die optische Veränderung allerdings war der Grund für das neue Beleuchtungssystem, sondern vor allem technische, rechtliche und organisatorische Notwendigkeiten. Die traditionelle Laufer Weihnachtsbeleuchtung mit den über den Platz und die Straßen hängenden Girlanden war einfach in die Jahre gekommen und entsprach sicherheits- wie energietechnisch nicht mehr dem heutigen Standard, erklärt Bürgermeister Lang das Problem.

Ein akutes Problem
Weil man sich aber durch alle Fraktionen einig war, dass es ohne Beleuchtung nicht gehen kann und das Thema auch sehr emotional besetzt ist, beschäftigte sich Anfang des Jahres eine Arbeitsgruppe aus Stadträten und Stadtmitarbeitern damit, um eine Festbeleuchtung zu finden, die sowohl der Laufer Tradition des Girlandenschmucks gerecht wird als auch sicherer, energiesparender und leichter zu monieren ist.
Ein ganz akutes Problem, so Thomas Lang, sei die Absturzsicherheit der Girlanden gewesen. Neue Vorschriften in Sachen Zugfestigkeit beispielsweise hätten zu aufwendige Tests notwendig gemacht, der Montageaufwand wäre nochmals gestiegen.
Und deshalb habe man sich von Girlanden am Marktplatz verabschiedet und dafür das Konzept aus Giebelschmuck und Sternen entwickelt. In den Altstadtstraßen allerdings, in der Johannisstraße, der Burggasse oder der Altdorfer Straße, wird man nicht auf Girlanden verzichten, hier seien die Zugkräfte aufgrund der viel kürzeren Kabel auch wesentlich leichter in den Griff zu bekommen.
Neue Beleuchtung ist günstiger
Klar war von Anfang an, dass für eine künftige Beleuchtung nur noch die modernen LEDs infrage kommen. Sowohl beim Fassadenschmuck als auch bei den neuen Girlanden. Eine konkrete Kosteneinsparung beim Strom wurde im Stadtrat zwar nicht genannt, weil sich ja auch die Zahl der einzelnen Lämpchen verändert, die neue Beleuchtung allerdings werde die Stadt um ein Vielfaches günstiger kommen als die alte.
Fachleute im Bauamt haben ausgerechnet, dass die Beleuchtung eines kompletten Hausgiebels in der gesamten Weihnachtszeit etwas über zwei Euro kosten wird, wie Thomas Lang erklärt.
Den erwarteten Einnahmen stehen allerdings zunächst große Investitionen gegenüber. Rund 350 000 Euro wird die komplette neue Beleuchtung kosten, diese Summe jedenfalls steht im Haushalt zur Verfügung.
Diese Summe beinhaltet allerdings viel mehr als nur die Ersatzbeschaffung der alten Lichterketten.
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So soll beispielsweise auch die Ortsdurchfahrt, die Nürnberger Straße von der Hirtenbrücke über die Saarstraße bis zur Simonshofer Straße, beleuchtet werden. Und auch für den Kreisverkehr in Lauf links wird es eine Beleuchtung geben.
Nur mit Zustimmung
In der Summe enthalten ist auch die Montage der Lichterketten an den Häusern auf Kosten der Stadt. Das gehe aber nur, wenn der Besitzer zustimmt, sagt Thomas Lang, der natürlich auf breite Zustimmung hofft. Die schmalen Lichterketten, die tagsüber kaum sichtbar sind, werden nur einmal montiert.
Sie bleiben das ganze Jahr über an den Häusern und werden dann an Weihnachten nur eingeschaltet. Ähnliches gilt für die Sterne auf den Laternen, die für den neuen Schmuck vorbereitet werden, sodass die Beleuchtung nur einfach aufgesteckt werden muss.
Lang lädt nun vor allem auch die Geschäftsleute ein, auch ihre Schaufenster mit ähnlichen Sternen zu schmücken, wie sie bald in Lauf leuchten und wie sie künftig auch die Buden am Weihnachtsmarkt schmücken sollen. Ein Markt, der im Zuge des neuen Konzepts ebenfalls neu arrangiert werden soll. In der Richtung, dass künftig nicht mehr alle Buden den Häuserzeilen nur den Rücken kehren.