HERSBRUCK – In diesen Tagen gibt es auch noch Grund zu feiern – das 65-jährige Ehejubiläum von Marie und Theodor Knodt zum Beispiel. Und dementsprechend haben die Bewohner und Betreuer des Sigmund-Faber-Hauses auch mit ihnen angestoßen: zur standesamtlichen Trauung am 19. Juli mit den Bewohnern des dritten Stocks und zur kirchlichen Hochzeit am 20. Juli vor 65 Jahren im Speisesaal in großer Runde.
„Wir freuen uns sehr mit Euch feiern zu können“, gratulierte Heimleiter Stephan M. Abt. Das sei nämlich keine Selbstverständlichkeit und nur dank des Zusammenwirkens von Mensch und Gott möglich. „Es ist ein Geschenk Gottes, dass ihr beide noch am Leben seid. Aber auch euer beider Zutun zur Ehe hat diese lange Zeit ermöglicht.“ Anderen Paaren bliebe dieses Glück verwehrt, umso mehr freue Abt sich für die beiden.
Durch dick und dünn
Dieses Jubiläum sei ein Zeugnis zweier Menschen, die vieles überstanden hätten und mit vielen Kindern gesegnet wurden. Da stimmte Marie Knodt zu, wenn sie auch bemerkte, dass es auch in ihrer Ehe mal Regen und Sturm gegeben habe.
Zu Kaffee, Kuchen und Sekt genoss das Ehepaar seinen Jubeltag und erzählte so manches: Als Marie im Kindergarten arbeitete, läutete die Klingel und der junge Pfarrer Knodt stand vor der Tür. Was der wohl wolle, fragte sie ihre Mutter. „Vielleicht will er ja zu dir?“, antwortete die. „Ach, was du wieder meinst“, gab die junge Frau bloß zurück. Tatsächlich wollte Theodor zu ihr. „Ich hab’ sie gesehen und wusste, die ist es“, grinste der ehemalige Altensittenbacher Pfarrer rückblickend.
Sieben Kinder krönte die Ehe der beiden und im Pfarrhof war immer etwas los, wenn dann auch noch die Nachbarskinder kamen. Mit von der Partie war damals der kleine Peter Uschalt, der viele Jahre später als zweiter Bürgermeister dem Ehepaar von Herzen die besten Glückwünsche überbrachte. „Du warst der größte Treibauf im ganzen Dorf“, schimpfte Marie Knodt den zweiten Bürgermeister beim Kaffeekränzchen, ohne ihm wirklich böse sein zu können.
Guter Tipp
Mit ihren 92 und 93 Jahren haben die beiden die meiste Zeit ihres Lebens miteinander verbracht. Ihr Geheimnis einer langen Ehe? „Die Stiftung und Ordnung Gottes“, findet der Pfarrer. Beim Foto mit dem Heimleiter und dem zweiten Bürgermeister ermunterte die HZ-Redakteurin die beiden, sich doch verliebt anzuschauen. „Mein Mann ist Oberpfälzer“, konterte Marie Knodt, „da ist ein Händedruck das Höchste der Gefühle!“ Vielleicht gehört nicht nur Gottes Zutun zum Geheimnis, sondern auch Witz und unendlich viel Liebe.