Bauausschuss Hersbruck

Konzept für Anwesen in der Vorderen Schulgasse in Hersbruck

Ein Investor aus der Oberpfalz plant, das denkmalgeschützte, aber ziemlich heruntergekommene Gebäude in der Hersbrucker Altstadt nahe beim Schloss zu sanieren. | Foto: J. Ruppert2020/12/BA-Heb.jpg

HERSBRUCK – Der Zahn der Zeit hat an dem Anwesen in der Vorderen Schulgasse ordentlich genagt. Doch nun gibt es Hoffnung. Ein Investor möchte das Anwesen nahe beim Schloss herrichten und legte dem Bauausschuss des Hersbrucker Stadtrates sein Konzept vor. Umstritten war ein über 60 Meter langes Wohngebäude im Haidgebiet.

Bürgermeister Robert Ilg nutzte die letzte Sitzung des Jahres 2020 zu einem Rückblick. Hauptprojekt war heuer die Errichtung der neuen Kuhpegnitzbrücke. Nach dem Winter wird die für Hersbruck wichtige Flussüberquerung endgültig fertig gestellt. Das Bauwerk wird viele Jahrzehnte halten, ist sich das Stadtoberhaupt sicher und spielte damit auf die Kurzlebigkeit des Vorgängermodells an. Die nächste große Herausforderung ist dann die Aufstockung des Kinderkompetenzzentrums auf dem Schulgelände.

Grüne Ziele für 2021

Intensiv möchten sich die Verantwortlichen 2021 mit den Themen Klimaschutz und CO2-Reduzierung befassen und auch gestützt auf Förderprogramme Verbesserungen beim „Konzern Hersbruck“ erreichen, sagte Robert Ilg. Weitere Aufgaben sind das Umsetzen des Radwegekonzepts und ein Regenrückhaltebecken. In Sachen Corona erwartet der Bürgermeister eine Stück-für-Stück-Rückkehr zur Normalität. Als Beitrag zur Verringerung von Ansteckung mit dem Virus wird der Betrieb im Rathaus und im Bürgerbüro über die Feiertage stark heruntergefahren.

Für einige Gesuche erteilte der Bauausschuss ohne Aussprache sein „Okay“. Die Schwestern des Sankt-Johannis-Konvents bekamen das Einvernehmen, eine Steuerkanzlei in der Blumenstraße künftig als Wohnhaus zu nutzen. Die Stadt Hersbruck darf das Kläranlagengebäude aus- und umbauen. Außerdem hat das Unternehmen Fackelmann das Haus der einstigen Firma Wolke für Bürozwecke gekauft. Derzeit steht „E-Commerce“ am Eingang.

Von Kneipe bis Laden

Ein Investor aus Sulzbach-Rosenberg will das Gebäude Vordere Schulgasse 2 in der Hersbrucker Altstadt sanieren und in dem Anwesen neun Wohnungen mit 47 bis 91 Quadratmetern verwirklichen. Im Erdgeschoss befanden sich ehemals eine Gaststätte, dann die Fahrschule Hegel und zuletzt ein Fahrradladen. Das Haus, dem das Bauamt einen „nicht unerheblichen Erhaltungsaufwand“ bescheinigt, ist denkmalgeschützt und befindet sich im Ensemblebereich der Altstadt.

„Ich freue mich über die Pläne und hoffe, dass die Umsetzung gelingt“, sagte Robert Ilg. Christian Puppa nannte das Vorhaben einen „Kraftakt“. Er unterstützte es aber ebenso wie Irmgard Raum („sind froh, dass sich jemand für dieses erhaltenswerte Haus gefunden hat“), Achim Stötzner, Martin Schaffer und Norbert Thiel.

Irmgard Raum hakte noch bei den Stellflächen für Pkw nach. „Das Projekt erhöht den Parkdruck in der Innenstadt“, antwortete der Bürgermeister. Marcus Seitz wollte wissen, ob in dem Gebäude auch sozialer Wohnraum zusammen mit der Stadt umgesetzt werden kann. Robert Ilg lässt die Frage klären. „Es ist ein Profi am Werk, der so etwas nicht zum ersten Mal macht“, ergänzte er und wünschte dem Bauherrn „viel Erfolg“.


Zu groß und mächtig

Eine Feuchter Baugesellschaft möchte im Haidgebiet einen Mehrfamilienkomplex mit 20 Wohnungen und Tiefgarage errichten. Die ursprünglich zwei Häuser stehen nach der Verschiebung eines Baufensters leicht versetzt aneinander, weil sich die Abstandsflächen nicht einhalten lassen.

Christian Puppa und Martin Schaffer nannten die Abweichungen vom Bebauungsplan vertretbar und begrüßten „die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum“. „Eine gute und sinnvolle Nachverdichtung“, sagte Achim Stötzner. Anders sah dies Norbert Thiel, der das Gebäude mit rund 63 Metern Länge als „monumental“ bezeichnete. Holger Herrmann („Riesenblock“) und Irmgard Raum („zu groß und mächtig“) schlossen sich dem an. Das Einvernehmen wurde mit 8:3 dennoch erteilt. Christian Puppa regte E-Ladesäulen bei den Auto-Stellflächen im oder am Neubau an.

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