Eröffnung des Kinderkompetenzzentrums erst Ende 2015

Bittere Pille: Fertigstellung verzögert sich

Das einstige Hersbrucker Hallenbad im Erdgeschoss des Kinderkompetenzzentrum verwandelt sich langsam aber sicher in die geplante Kombination aus Sporthalle und Stadthalle. Foto: J. Ruppert2015/01/5_2_1_2_20150127_PILLE.jpg

HERSBRUCK – Bürgermeister Robert Ilg durfte als Vorsitzender den Räten des Mitttelschulverbandes eine gute Nachricht verkünden, hatte aber auch eine bittere Pille dabei: Das jüngste Kostenpaket bei der Errichtung des Kinderkompetenzzentrums liegt ziemlich punktgenau im Soll, doch die Fertigstellung von Hersbrucks derzeit größter Baustelle verzögert sich.

„Wir gehen im Moment vorsichtig von einer Eröffnung im Oktober oder November 2015 aus“, sagte Robert Ilg auf Nachfrage von Verbandsrat Peter Uschalt. Ursprünglich war geplant, dass der Komplex mit einer Mensa, einer Kombination aus Turnhalle und Stadthalle, einem Kinderhort und Schulräumen zu Beginn des kommenden Schuljahres startklar ist. Dieses Ziel ist angesichts der Verzögerungen bei den Förderbescheiden kaum mehr zu schaffen.

Die Kosten für die Umwandlung des früheren Sportkomplexes in ein Kinderkompetenzzentrum sind durch die stark gestiegenen Baupreise schon im vorigen Herbst deutlich nach oben korrigiert worden. Ein weiteres Plus schien wahrscheinlich. Im Dezember sind nun weitere neun Gewerke wie zum Beispiel Estrich, Sporthallenboden und Trockenbau vergeben worden. Hersbrucks Stadtbaumeister Lothar Grimm hatte diesmal positive Nachrichten im Gepäck.

Denn bei einem Gesamtvolumen von 620.000 Euro liegen die Ergebnisse lediglich etwa 10.000 Euro über der Schätzung und es sind nur mehr sechs Prozent an Aufträgen auszuschreiben. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“, sagte Lothar Grimm.

Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf fast 5,6 Millionen Euro. Der Landkreis (über die Realschule) übernimmt 900.000 Euro. Auf die Stadt Hersbruck entfällt der Löwenanteil mit nahezu 2,5 Millionen Euro, davon 410.000 Euro für die Stadthalle. Kirchensittenbach ist über die Mittelschule mit rund 160.000 Euro dabei, Reichenschwand mit 120.000 Euro. Die Fördermittel belaufen sich auf über 1,9 Millionen Euro.

Sobald die Fenster im Kinderkompetenzzentrum eingebaut sind, möchte Robert llg einer Anregung von Bürgermeister Klaus Albrecht folgen und die Kommunalen Mandatsträger aus Hersbruck, Kirchensittenbach und Reichenschwand zu einer Besichtigung des Gebäudes einladen.

Viele Zahlen legte Kämmerer Peter Dischner vor: den Haushaltsplan 2015 des Schulverbandes. Das Werk umfasst über 2,4 Millionen Euro an Einnahmen und Ausgaben. Derzeit besuchen 366 Jugendliche die Grete-Schickedanz-Mittelschule.


Die Zahl der Gastschüler ist durch das Hinzukommen der Pommelsbrunner stark angestiegen und zwar auf 162. Die bringen zwar voraussichtlich 230.000 Euro in die Kasse. Im Hinblick auf weitere Investitionen streben die jetzigen drei Mitglieder eine Erweiterung des Schulverbandes an. Gespräche dazu laufen bereits.

Die Umlage im Etat an die drei Verbandsgemeinden steigt 2015 um elf Prozent auf etwa 510.000 Euro an. Reichenschwands Bürgermeister Bruno Schmidt erkundigte sich nach den Gründen. Peter Dischner listete unter anderem auf, dass beim Schwimmunterricht in der Fackelmann Therme höhere Energiepreise in die Miete eingearbeitet wurden, dass das Kinderkompetenzzentrum erstmals Unterhaltskosten verursacht und dass der Verwaltungsaufwand gestiegen ist.

Die Schulden des Verbandes können sich heuer sprunghaft auf mehr als eine Million Euro verdoppeln. Grund ist die nicht allzu gute Zahlungsmoral des Freistaates bei zugesagten Fördergeldern von über 600.000 Euro. Denn wenn diese Zuschüsse erst im kommenden Jahr ausgezahlt werden, muss sie der Kämmerer bei Bedarf über einen Kredit zwischenfinanzieren. Das ist derzeit dank des niedrigen Zinssatzes recht billig möglich, was der Versammlung ein einstimmiges „Ja“ erleichterte.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren