Medientag am PPG

Auf Fakenews fällt hier keiner rein

HERSBRUCK – Unter dem Motto „Fakten gegen Fakes – Wie glaubwürdig sind unsere Medien?“ waren in Bayern 200 Medienprofis an Schulen unterwegs, um dort mit Schülern über Fake News im Netz und die Funktion der Medien im politischen Prozess zu sprechen. Die HZ besuchte das PPG in Hersbruck.

Statt ordentlich recherchierter Fakten hatte die HZ diesmal einen ganzen Packen Fake News für die Schüler der neunten Klasse mitgebracht. Dabei handelt es sich um gefälschte Nachrichten, die absichtlich zum Beispiel über soziale Medien verbreitet werden, um gezielt Stimmungsmache zu betreiben.

Die mitgebrachten Fake News, die vor einiger Zeit tatsächlich im Netz kursierten, befassten sich allesamt mit der Schülerbewegung „Fridays for Future“, bei der Jugendliche immer freitags für eine klimafreundliche Politik auf die Straße gehen.

Erfundener Starautor

Ein Facebook-Post hatte zum Beispiel verkündet, dass Bestsellerautor Tim Dillinger nicht zur Verleihung der „Goldenen Kamera“ komme, weil dort die schwedische Klima-Aktivistin und „Fridays for Future“-Begründerin Greta Thunberg einen Sonderpreis erhalten sollte. Alles frei erfunden. Einen Starautor namens Tim Dillinger gibt es nämlich überhaupt nicht.

Bei den anderen Fake News handelte es sich um Bildfälschungen: einmal wurden die Transparente von drei demonstrierenden Jugendlichen mit einem anderen Text versehen, ein andermal eine vermüllte Straße gezeigt, die die Schüler angeblich nach einer „Fridays for Futere“-Demonstration in Köln so hinterlassen haben. Auch das ein Fake. Das Bild zeigt eine Straße in Zürich nach einer Technoparade.

Nicht mit uns

Die Schüler nahmen die Fake News unter die Lupe und lernten, woran sie gefälschte Nachrichten erkennen und wo sie im Zweifelsfall recherchieren können. Zudem befassten sie sich mit dem Pressekodex, der Journalisten zu sorgfältiger Recherche und wahrheitsgemäßer Berichterstattung verpflichtet.

Die Idee zum Schülermedientag ist während einer Zusammenarbeit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit mit der Süddeutschen Zeitung und dem BR entstanden und lehnt sich ans Konzept des Lehrermedientages des Verbands der bayerischen Zeitungsverleger an. Rund 200 Schulen erhielten bayernweit Besuch von Medienprofis. „Von dem Engagement der Medienhäuser sind wir begeistert“, so Uta Löhrer und Johannes Uschalt, die den Schülermedientag bei der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit koordinierten.

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