BBV und Brauer werben für total regionales Bier

„10-Kilometer-Bier“ als „Kraftspender“

Sind von der regionalen Bier-Idee überzeugt (v. l. ): Friedrich Vogel (Dreykorn, Lauf), EWS-Geschäftsführer Karlheinz Bieswanger, Kurt Küchler (Kanone, Schnaittach), Wilhelm Döbler (Döbler, Bad Windsheim), H. Dorn (Wiethaler, Neunhof), Ralf Stockum (Linden-Bräu, Gräfenberg), Cornelia Bub (Bub, Leinburg), Mario Mälzer (EWS-Getränkemarkt), Betty Schmidt (Kreisbäuerin und stellvertretende Bezirksbäuerin), Thomas Zehner (BBV) und Andreas Geistmann (BBV-Kreisvorstandschaft). Foto: Lorenz Märtl2014/04/bierregional_New_1398263401.jpg

NÜRNBERGER LAND – Den gestrigen Tag des Bieres nahmen der BBV-Kreisverband Nürnberger Land, Landwirte und die Vertreter von sechs regionalen Brauereien zum Anlass, um mit der Vorstellung eines großflächigen Image-Plakates „Kraftspender“ die Werbetrommel für ein durch und durch regionales Produkt zu rühren: das „10-Kilometer-Bier“. Schauplatz der Premiere war der EWS-Getränkehandel in der Hersbrucker Straße in Lauf. Das „10-Kilometer-Bier“ selbst wurde bereits anlässlich der Consumenta 2011 aus der Taufe gehoben, nachdem man die Idee dazu bei der Hopfenfahrt 2010 hatte.

Damals waren es die Brauereien Bub (Leinburg), Kanone (Schnaittach) und Wiethaler (Neunhof), die man für die Idee begeistern konnte, ein Bier zu brauen, dessen Malz ausschließlich aus Braugerste stammt, die nicht weiter als zehn Kilometer von der jeweiligen Brauerei entfernt angebaut wird. Und der benötigte Hopfen kommt bekanntlich aus der Hersbrucker Gegend. Zu den Brauereien der ersten Stunde haben sich in der Zwischenzeit noch Dreykorn (Lauf), Linden-Bräu (Gräfenberg) und Döbler (Bad Windsheim) gesellt, denen die Idee mit den ausschließlich heimischen Rohstoffen ebenfalls gut gefällt.

Fachberater Thomas Zehnter, der von der BBV-Geschäftsstelle Nürnberg aus das Projekt betreut, zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden, wobei er aber mit den Vertretern der Privatbrauereien einig ist, dass die Werbetrommel noch kräftiger gerührt werden muss. 2014 kann er mit imposanten Zahlen aufweisen: Sechs Brauer, zwölf Landwirte, davon elf aus dem Nürnberger Land und einer aus der Nähe von Bad Windsheim, sowie zwei Mälzereien (Bergler und Klostermalz) sorgen gemeinsam dafür, dass das Projekt weiter wächst und Nachahmer findet.

Zehnter machte deutlich, dass dieses Projekt vor dem Hintergrund der sinkenden Produktion von heimischer Braugerste für interessierte Landwirte eine Möglichkeit sei, ein wertvolles Erzeugnis zu einem Preis an den Abnehmer zu bringen, der über dem Marktpreis liege. Für heuer hat man sich auf einen Preisaufschlag von zehn Prozent geeinigt. So ist nicht nur den Landwirten geholfen, deren Abnahme gesichert ist, sondern auch den Brauern, die für ihr Malz ein Produkt erhalten, auf das sie direkten Einfluss haben.

Heuer hat man über Verträge insgesamt 250 Tonnen Braugerste abgesichert. „Und diese Menge ist noch steigerungsfähig“, betonten sowohl die Vertreter des Bauernverbandes als auch die Brauer, die auf jeden Fall noch mehr abnehmen würden, wenn sich weitere Landwirte fänden. Die Voraussetzungen als Braugerstenanbaugebiet sind im Nürnberger Land gut und so wird Thomas Zehnter nicht müde, weitere Teilnehmer zu werben. Mit den teilnehmenden Landwirten schließt man Kontrakte über mindestens sechs Hektar Anbaufläche, damit sich die Mühe auch lohnt. Und wichtigstes Ziel ist es, den Braugerstenanbau in der Region zu halten.

In den nächsten Wochen werden auch an den Anbauflächen „Kraftspender“-Schilder aufgestellt, die auf den regionalen Rohstoff für das „10-Kilometer-Bier“ hinweisen.

Übereinstimmend war man der Auffassung, dass man mit diesem Projekt den regionalen Gedanken in den Vordergrund rücke und damit dem Verbraucher, der verstärkt regionale Produkte nachfrage, entgegenkomme.

LORENZ MÄRTL

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