Kostbarkeit ist seit Jahren in schlechtem Zustand

Spitalkirche muss saniert werden

Der Zahn der Zeit nagt an der Spitalkirche - langsam laufen die Planungen für eine große Sanierung an. Foto: Ruppert
Der Zahn der Zeit nagt an der Spitalkirche - langsam laufen die Planungen für eine große Sanierung an. Foto: Ruppert2015/05/5_2_1_2_20150520_SPITAL.jpg

HERSBRUCK – „Einsturzgefährdet ist die Spitalkirche nicht“, beruhigte Bürgermeister Robert Ilg die Stadträte im Hauptverwaltungsausschuss. Gleichwohl muss das Kleinod in Hersbrucks Altstadt bald saniert werden. Die Planungen stecken allerdings noch ganz am Anfang. In der Kläranlage hat eine Schnecke „Totalschaden“ erlitten.

Kämmerer Hubert Seidler legte die endgültigen Einnahmen und Ausgaben Hersbrucks im Jahr 2014 vor. Die Zahlen haben sich nicht wesentlich verändert, fasste Robert Ilg die Kernbotschaft zusammen, weshalb es auch keine Nachfragen gab. Die Stadt verwaltet zudem vier Stiftungen, für die der Hauptverwaltungsausschuss Stiftungsbeirat ist: die Elisabeth-Spital-Stiftung, die Geschwister Liedelsche Stiftung, die Almosenstiftung und die Waisenhausstiftung.

Nicht zu sanieren

Stadträtin Dorothea Müller Philipps Sohn fragte, was aus dem ASB-Schülerhort an der Blumenstraße nach dem Umzug der Mädchen und Jungen ins Kinderkompetenzzentrum wird. Es gehört der Waisenhausstiftung. Verwaltungschef Karlheinz Wölfel antwortete, dass das betagte Gebäude schon aus energetischen Gründen nicht zu sanieren ist. Er erarbeitet einen Vorschlag für das Grundstück.

Guido Schmidt macht sich Sorgen um die Spitalkirche, ein Herzstück der Elisabeth-Spital-Stiftung. Die Kostbarkeit ist seit Jahren in einem schlechten Zustand. „Manche Bürger vermuten Einsturzgefahr und sehen die Kunstwerke in dem Gotteshaus in Gefahr“, gab Guido Schmidt Stimmen aus der Bevölkerung weiter. „Es riecht innen modrig“, sagte Dorothea Müller Philipps Sohn.

Robert Ilg hat bereits erste Schritte eingeleitet. Zum Beispiel vermisst ein Gutachter die Risse. Die Stadt muss eng mit dem Denkmalschutz zusammenarbeiten und gemeinsam mit Fachbehörden geeignete Planer für die Instandsetzung finden. Die Ausgaben dürften mehrere 100.000 Euro betragen. Derzeit gibt es aber weder eine Schätzung noch eine Zahl.


In der Hersbrucker Kläranlage ist eine von zwei Schneckenpumpen kaputt. „Totalschaden“, sagte Bernd Haas, der Leiter der Einrichtung. Die fast 30 Jahre alte Maschine im Einlaufhebewerk ist dafür da, das Abwasser aus sechs Metern Tiefe nach oben zu befördern. Eine Erneuerung kostet 65.000 Euro. Nachdem auch umliegende Gemeinden an die Kläranlage angeschlossen sind, beträgt Hersbrucks Anteil etwa 36.000 Euro.

Der Ausschuss genehmigte diese im Haushalt nicht vorgesehene Ausgabe. Falls nämlich die noch verbliebene zweite Schneckenpumpe ausfällt, müsste das THW eingreifen. Die heimischen Feuerwehren wären bei enormen Pumpkapazitäten von Litern „pro Sekunde statt pro Minute“ für das Abwasser nicht ausreichend gewappnet, erklärte Bernd Haas. Im Berichtswesen informierte Kämmerer Hubert Seidler über planmäßige Kreditaufnahmen der Stadt in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro zu zunächst null Prozent Zinsen.

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