Einstimmig zugestimmt

Stadtrat hat eine Resolution zur Zukunft des Krankenhauses Altdorf verabschiedet

Insgesamt 170 Mitarbeiter sind am Krankenhaus Altdorf beschäftigt, das nach Plänen der Geschäftsleitung zur Reha-Einrichtung umgebaut werden soll.
Insgesamt 170 Mitarbeiter sind am Krankenhaus Altdorf beschäftigt, das nach Plänen der Geschäftsleitung zur Reha-Einrichtung umgebaut werden soll. | Foto: Julia Hornung2024/08/KH-Altdorf.jpg

ALTDORF – In einer Sondersitzung hat der Altdorfer Stadtrat eine Resolution verabschiedet, um überparteilich Stellung zur Zukunft des Krankenhauses Altdorf zu beziehen. Dieses soll nach Plänen der Geschäftsführung in eine geriatrische Reha-Einrichtung umgebaut werden, die Notaufnahme soll es einbüßen. Einstimmig hat das Gremium der „Resolution zur Zukunft des Krankenhauses Altdorf“ zugestimmt. Hier im Wortlaut:

„Der Stadtrat der Stadt Altdorf b. Nürnberg lehnt die aktuell kommunizierten geplanten Veränderungen rund um das Krankenhaus in Altdorf weitgehend ab. Die Umwandlung des Krankenhauses Altdorf in eine reine Reha-Einrichtung bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Altdorf und der gesamten Region de facto eine Schließung des Krankenhausstandortes Altdorf.

Der Stadtrat fordert den Geschäftsführer der Krankenhäuser Nürnberger Land GmbH sowie den Vorstand des Klinikums Nürnberg auf, die betreffenden Planungen zurückzustellen und zunächst die konkreten Ausführungen des Krankenhausversorgungsverbessrungsgesetzes (KHVVG) abzuwarten. Der Stadtrat fordert die Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene auf, die Leistungen und Bedürfnisse von Landkrankenhäusern anzuerkennen.

In der COVID-19-Pandemie konnten durch die dezentrale Behandlung der Bevölkerung in Landkrankenhäusern Tausende Patienten gerettet und Zustände wie in Bergamo verhindert werden. Insbesondere in den Wintermonaten, aber auch bei immer häufiger auftretenden ‚besonderen Lagen‘ sind im Bezirk Mittelfranken bereits im derzeitigen System regelmäßig alle Krankenhäuser zur Notversorgung abgemeldet. Teilweise müssen Krankenwagen vor den Kliniken in Warteschleifen stehen. Diese Krankenwagen stehen dann nicht mehr zur Notversorgung und zum Transport der Bevölkerung zur Verfügung.

Diese Rettungsmittel und ihre Besatzungen stehen dann weder zur Notfallversorgung noch zum Transport der Bevölkerung zur Verfügung, die Einhaltung von Hilfeleistungsfristen wird ad absurdum geführt und die erforderlich werdende Alarmierung von First-Responder-Einheiten kann von den Freiwilligen Feuerwehren nicht dauerhaft gestemmt werden.

Der Stadtrat unterstützt den Vorschlag, dass in Landkrankenhäusern weiterhin Notfalldienste angeboten werden können, ohne dass sie den Kriterien einer Notaufnahme eines großen Klinikums entsprechen. Bisher verhängte Strafzahlungen gegen Landkrankenhäuser, die diese Kriterien nicht erfüllen, müssen umgehend abgeschafft werden. Im Notfall kann ein Krankenhaus wie in Altdorf eine schnelle, präzise und wirtschaftlich vernünftige Notfalldiagnostik und Notfallbehandlung sicherstellen. Dies gewährleistet eine niederschwellige Versorgung der Bevölkerung vor Ort, entlastet die großen Klinikzentren und stellt zudem die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fläche sicher.“

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