Teilnahme bei Schlittenhundeprojekt

Vier Mädels im Hundefieber

Sophia Engelkamp holte sich mit Winja den zweiten Platz in der Kategorie Crosslauf Jugend weiblich.
Sophia Engelkamp holte sich mit Winja den zweiten Platz in der Kategorie Crosslauf Jugend weiblich. | Foto: W. Wärthl2016/12/7728544.jpeg

HERSBRUCKER SCHWEIZ  / ZELLINGEN – Vier Mädels aus Hersbruck und Offenhausen haben bei dem Jugendprojekt „Dann heul doch“ des Schlittenhundesportverbands Bayern (SSVB) mitgemacht. Als großer Abschluss stand nun das Rennen um die Bayerische Meisterschaft off snow in Zellingen auf dem Programm. Und da zeigten die Jugendlichen, dass sich das monatelange Training mehr als gelohnt hat.

Die Nervosität war Sina (14) und Lara Bürner (10) sowie Julia (14) und Sophia Engelkamp (12) anzumerken, als sie zusammen mit neun Jungs vom Sonnenhof aus Feuchtwangen, die ebenfalls an dem Projekt teilnahmen, in Zellingen an den Start gingen. Wann macht man schon bei einem Schlittenhunderennen mit? Und 5,4 Kilometer joggen mit einem Vollblut-Zughund vorne dran ist ja auch nicht gerade ein Spaziergang.

Damit da die Kondition mitspielt, absolvierten die vier Mädels über die Sommermonate ein Lauftraining bei Triathlet und Diplom-Sportwissenschaftler Johannes Egelseer sowie Andreas Schimpfhauser von Sports Performance. Es folgte ein Better Mushing Seminar, das Voraussetzung für die Teilnahme an einem Schlittenhunderennen ist. Hier mussten die Jugendlichen unter Beweis stellen, dass sie nicht nur mit einem Schlittenhund umgehen können, sondern auch die entsprechenden Rennregeln beherrschen.

Derart vorbereitet, ging es für die Jugendlichen in Zellingen nun an zwei Tagen auf die Rennstrecke. Sina, Lara und Julia liefen dabei mit Schlittenhunden von SSVB-Sportwart und Musher (Gespannführer) Peter Lorenz aus der Nähe von Bad Windsheim, Sophia ging mit Winja von Katja Bub aus Hersbruck an den Start — allesamt sogenannte Hounds, europäische Schlittenhunde, eine Kreuzung aus Alaskan Husky und Pointer.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Nach nur 24:57 Minuten überquerte die zwölfjährige Sophia schließlich die Ziellinie und setzte sich damit am ersten Tag an die Spitze in der Kategorie Crosslauf Jugend weiblich. Dicht gefolgt von Sina Bürner mit 25:21 Minuten. Die beiden lieferten sich denn auch am zweiten Renntag ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen, das am Ende Sina mit Hund Kjell für sich entschied. Ihre Gesamtzeit aus beiden Läufen: 52:58 Minuten und damit Platz eins in ihrer Kategorie. Sophia holte sich mit 53:48 Minuten Platz zwei, vor ihrer Schwester Julia (1:02:27) und Lara Bürner (1:03:23).

SSVB-Präsidentin Alexandra Held war bei der Siegerehrung voll des Lobes über die Leistung der Jugendlichen. Auch die Jungs vom Feuchtwanger Sonnenhof, darunter vier unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die mit Hunden der Präsidentin an den Start gingen, hatten Spitzenzeiten hingelegt. Mohammed-Juma Hayderi fegte gar in 21:04 Minuten über die 5,4 Kilometer lange Rennstrecke.

Doch die Jungs und Mädels hatten sich in den vergangenen Monaten nicht nur tapfer durch viele Trainingseinheiten gekämpft und an ihrer Schnelligkeit und Ausdauer gefeilt, sondern auch ein inniges Verhältnis zu „ihrem“ Schlittenhund aufgebaut. Kein Wunder, dass ihnen am letzten Renntag der Abschied von Bacardi, Excel, Shira, Buddy, Aylin, Josie und wie die Hunde alle heißen, schwerfiel. Manch eine(r) verdrückte klammheimlich sogar ein Tränchen.

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