Heute kein Herren-Striptease

Vokalensemble „6appeal“ war in Eschenbach

Die Sechs von „6appeal“ betrachteten das unerschöpfliche Thema Liebe durch die Kabarettbrille (von links): Karin Käfferlein (Sopran), Christina Gietl (Mezzo), Christine Neidhardt (Alt), Tobias Bachmann (Tenor), Robert Killermann (Bariton), Thomas Fehn (Bass). Foto: U. Pfeiffer
Die Sechs von „6appeal“ betrachteten das unerschöpfliche Thema Liebe durch die Kabarettbrille (von links): Karin Käfferlein (Sopran), Christina Gietl (Mezzo), Christine Neidhardt (Alt), Tobias Bachmann (Tenor), Robert Killermann (Bariton), Thomas Fehn (Bass). Foto: U. Pfeiffer2016/04/7102984.jpg

ESCHENBACH – „Gelegenheit macht Liebe.“ Dieses Thema präsentierte das Vokalensemble „6appeal“ im „Grünen Schwan“ in Eschenbach in einem witzigen und abwechslungsreichen Programm aus Pop und Jazz. Das Repertoire der sechs Sänger/innen reichte von Klassikern wie Gershwins „Somebody loves me“, „How deep is your love“ von den Bee Gees oder „Let’s do it“ von Cole Porter bis zu Arrangements von Manhattan Transfer oder Jens Johansen, dem Leiter des dänischen Ensembles „Vocal Line“.

Mit „Chili con Carne“ zogen die „6appeals“ rhythmisch versiert und mit waghalsiger Geschwindigkeit das Publikum in ihren Bann. Aber nicht nur die heiße Liebe, auch die leisen Töne überzeugten. Bei Leonard Cohens „Halleluja“ wurde man von der dahinter stehenden Verzweiflung regelrecht gepackt.

Das Vokalensemble begegnete dem Ernst des Lebens jedoch mit kabarettreifen Einlagen. Als Ersatz für einen Herrenstriptease gab es die absolut komische Darstellung der Liebe aus der Sicht enttäuschter Männerherzen („Die Liebö“ von „Ganz schön Feist“).

Die Damen ließen sich nicht lumpen und lieferten die Argumente, warum treu sein für Männer so praktisch ist — „Makin‘ Whoopee“ mit gelungener deutscher Übersetzung von Christina Gietl, die mit Witz und Phantasie durchs Programm führte. Unglaublich interpretierten die Sechs auch Marianne Rosenbergs „Er gehört zu mir“. Sie machten daraus eine Liebeserklärung an einen Wischmop in einer mitreißenden Darbietung der Sopranistin Karin Käfferlein.

Auch „Wise Guys“-Fans kamen auf ihre Kosten, denn die „Chocolate Chip Cookies“ durften probiert werden. Überzeugt gesungen und mit Liebe zum Requisit war die Vorstellung ein außergewöhnlicher Genuss. Der Eintritt war günstig, dafür musste der zahlende Gast am Schluss auch mal singen. Dieses letzte Lied mit fränkischem Text traf genau den Geschmack der Zuhörer, die mit Lust am Gesang und einem Lächeln im Gesicht heimgingen.

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