Letzte Metzgerei in Hersbruck

Personalmangel: Metzgerei Hartmann ist in Hersbruck vorübergehend zu

Noch ist Betriebsurlaub im Laden der Metzgerei Hartmann im Hersbrucker Eisenhüttlein. Doch auch danach werden sich die Türen wohl den Sommer über nicht öffnen.
Noch ist Betriebsurlaub im Laden der Metzgerei Hartmann im Hersbrucker Eisenhüttlein. Doch auch danach werden sich die Türen wohl den Sommer über nicht öffnen. | Foto: Andrea Pitsch2024/06/Metzgerei-Heb.jpg

HERSBRUCK – Aktuell ist die Metzgerei Hartmann im Hersbrucker Eisenhüttlein wegen Betriebsurlaub geschlossen. Doch, ob es danach weitergeht, darüber kursieren Gerüchte. Und die sind halb wahr und halb nicht, erklärt Gerhard Hartmann. Was die Produktion angeht, die werde wohl bald dort nicht mehr stattfinden können. „Der Grund sind gewisse Vorschriften, die mit den Wegen zu tun haben, die wir uns mit Bewohnern teilen würden, sobald im Haus Mieter einziehen.“ Bis das Problem dieser Kreuzungswege gelöst ist, müsse die Herstellung ruhen. Die kann Sohn Christian jedoch bei befreundeten Kollegen fortführen.

Fakt ist aber, dass der Laden im Eisenhüttlein vorerst nicht aufmacht – obwohl er laut Hartmann „super geht“. Der Grund liege im fehlenden Personal. „Drei Verkäuferinnen mehr bräuchten wir, damit wir Eisenhüttlein und PEZ gut bedienen können.“ Doch seit rund einem Dreivierteljahr findet sich entweder niemand oder nur unzureichende Bewerber. Diese Situation hätten die sechs Verkäuferinnen plus seine Frau Sieglinde – alle zwischen 20 und 45 Jahre im Betrieb, mit unterschiedlicher Stundenzahl angestellt und zwischen 50 und 65 Jahre alt – mitgetragen, lobt Hartmann. Das Ergebnis: jede Menge Überstunden. „Das geht auf Dauer so nicht.“

Zumal jetzt die Urlaubszeit komme und seine Frau, „die Seele des Ladens“, wie er sie liebevoll beschreibt, aus Altersgründen ausfällt. „Wir hatten die Qual der Wahl, welches Geschäft wir den Sommer über zumachen“, erklärt Hartmann.

Es wurde das Eisenhüttlein: „Das ist schade für unsere langjährigen Kunden.“ Im PEZ gehe es normal weiter. Hartmann hofft, dass er Gleiches spätestens ab September auch für Hersbruck sagen kann. Schließlich ist die Metzgerei nicht nur die letzte in Hersbruck Verbliebene, sondern das Lebenswerk der Hartmanns.

Er arbeitet zusammen mit Sohn Christian an einer Lösung. Kollegen hätten mit ausländischem Personal durchaus gute Erfahrungen gemacht. Für die müsste man dann aber wieder Wohnungen finden, grübelt Gerhard Hartmann und betont: „Wenn sich jemand als Verkäufer meldet, dann öffnen wir sofort wieder!“

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