Öffentlichkeitsbeteiligung

Mehr Transparenz bei Windenergie

Symbolfoto | Foto: Alex Blinten2023/06/Windkraft-Symbolbild.jpeg

LAUF – Bei einer Veranstaltung im PZ-Kulturraum forderten Bund Naturschutz und Arbeitskreis Energie, die Stadt Lauf solle geplante Windenergievorhaben „diskutieren, wo sie hingehören: in der Öffentlichkeit“. Die aufgestellten Stühle reichten nicht aus, so groß war das Interesse an der Informationsveranstaltung rund um die „Bürgerenergiewende“.

Altbürgermeister Georg Rauh und Gerd Müller rundeten den Abend mit ihrem Bericht von der Arbeit der Offenhausener Bürgerenergiegesellschaft ab. Durch deren Engagement konnten auf geeigneten Flächen bei Offenhausen vier durch Bürger finanzierte Windräder projektiert, öffentliche Gebäude mit PV-Anlagen versehen und ein Wärmenetz aus Biogasmasse aufgebaut werden. Entscheidend dafür, so das Fazit, sei die Auswahl eines geeigneten Projektierers gewesen, der eine Beteiligung von Investoren in der Form einer KG ermöglichte. Dadurch hätten die Anwohner aktiv in die Energiewende investieren können; sie profitierten zudem von vergünstigten Stromtarifen.

„Spätestens durch das Inkrafttreten des Wind-an-Land-Gesetzes zum 1. März, das Bundesländer verpflichtet, zwei Prozent ihrer Fläche für Windenergie auszuweisen, dürfte hinlänglich bekannt sein, dass kein Weg an der Energiewende und an Windkraftanlagen vorbeiführt“, berichten die Veranstalter. Entscheidend sei jedoch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Und dafür sei öffentliche Bürgerbeteiligung wichtig.

Hinter verschlossenen Türen?

Und in diesem Punkt wurde auch Kritik laut: „Die Stadt Lauf führt etwaige Gespräche derzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das führt dazu, dass Pläne bezüglich der regionalen Energiewende nicht bekannt sind.“

Die Forderung des Abends ist aus Sicht von Bund Naturschutz und dem Arbeitskreis Energie klar: Bürgermeister und Stadtrat sollten aktiv auf Flächenbesitzer zugehen, Areale nutzen, die bereits der Kommune gehören und schließlich die Vorhaben öffentlich diskutieren. „Nur so kann verhindert werden, dass externe Investoren die auszuweisenden Freiflächen nutzen und ohne Ertrag für die Stadt Lauf Windräder aufstellen“, so die Arbeitskreis-Energie-Lauf-Sprecherin Anna-Maria Auer als Fazit. 

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