ALTDORF – Die Altdorfer CSU nominiert Marco Tobisch einstimmig als Bürgermeisterkandidat.
In seiner Bewerbungsrede im Sportheim des 1. FC Altdorf hat Tobisch seine Verbundenheit mit der Stadt betont. Er habe sich bewusst entschieden, nach seiner beruflichen Tätigkeit in München nach Altdorf zurückzukehren – auch der Familie wegen. Tobisch ist 45 Jahre alt, verheiratet und Vater eines vierjährigen Sohnes. Nach dem Besuch des Leibniz-Gymnasiums studierte er Betriebswirtschaftslehre und Außenpolitik in Nürnberg und Washington. Heute arbeitet er als Leiter Administration, Finanzen, Controlling und IT bei Bayern International, dem Büro des Freistaates für internationale Wirtschaftsbeziehungen. Dem CSU-Ortsvorstand gehört Tobisch seit 2023 an, im März dieses Jahres wählten ihn die Mitglieder des Ortsvereins zu ihrem Vorsitzenden.
Für Nordtangente, gegen Marktplatzsperre
Als zentrale Herausforderung der Altdorfer Kommunalpolitik identifizierte Tobisch den zunehmenden örtlichen und überörtlichen Verkehr und die damit verbundene Infrastruktur. Neue Gewerbe- und Wohngebiete seien unverzichtbar und müssten zielstrebig und nachhaltig entwickelt werden. Er unterstützt die Idee einer Nordumgehung und zeigt sich offen für alternative Verkehrslösungen wie eine geänderte Verkehrsführung an der sogenannten Riegerkreuzung.
Kritisch sieht er dagegen eine Sperrung des Marktplatzes: „Das Ambiente und der Charme des Marktplatzes stehen und fällt mit den Gewerbetreibenden und Gastronomiebetrieben – diese haben sich klar gegen eine Sperrung ausgesprochen“, sagte Tobisch unter dem Beifall der Anwesenden.
Beim Krankenhaus „in alle Richtungen denken“
Zum Altdorfer Krankenhaus hat Tobisch eine klare Meinung: Er plädiert für den unbedingten Erhalt des Standorts. Man müsse hier „in alle Richtungen denken, politischen und öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen ausüben und auch für private Betreiber und deren Konzepte ein offenes Ohr haben“.
Als Familienvater sieht der 45-Jährige zudem die gesellschaftlichen Veränderungen in den Schulen vor dem Hintergrund zunehmender Migration und der Digitalisierung. Der steigende Fachkräftebedarf erfordere praktikable Gebäude, aber auch praxisorientierte Ausbildungskonzepte. Er möchte Brückenbauer sein zwischen Wirtschaft und professioneller Aus- und Weiterbildung, um ein hohes Bildungsniveau auch in der Zukunft zu erhalten.
Finanzlage als größte Herausforderung
Die größte Sorge bereitet Tobisch aktuell die finanzielle Stabilität der Stadt, die sich trotz hoher Einnahmen in den letzten Jahren stark verschlechtert habe. Wichtige Projekte wie das neue Feuerwehrhaus und die Nordumgehung seien bereits in weite Ferne gerückt. Verschärfend komme hinzu, dass sich die Einnahmesituation aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage noch deutlich verschlechtern könnte.
Die Nominierungsveranstaltung wurde abgerundet durch Grußworte von CSU-Landratskandidat Markus Gleißenberg und CSU-Kreistagsfraktionssprecher Thomas Ritter. Letzterer, der in der Nachbargemeinde Burgthann als Bürgermeisterkandidat antritt, beglückwünschte Tobisch und attestierte ihm fränkische Verwurzelung, gepaart mit internationalem Weitblick. Seine Erfahrung, seine sympathische und optimistische Ausstrahlung sowie sein Netzwerk in die Landes- und Bundespolitik qualifizierten ihn in besonderem Maße für die anspruchsvollen Aufgaben eines Bürgermeisters.
Mit Marco Tobisch steht der dritte Bewerber um das Amt des Altdorfer Bürgermeisters fest. Vor ihm nominiert wurden bereits Amtsinhaber Martin Tabor (SPD) und Hans-Dieter Pletz (Grüne).