Zeidel-Museum treibt Digitalisierung voran

Im Netz der Biene

Frank Landsgesell und das Zeidelmuseum setzten voll auf Digitalisierung: im Museum selbst wie auch auf dem Zeidelpfad im Freien. | Foto: Herbert Bauer2021/01/Feucht-Zeidelmuseum-Landsgesell-scaled.jpg

FEUCHT – Mit einer digitalen Strategie will das Feuchter Zeidel-Museum den Ansprüchen einer modernen Welt gerecht werden. Und setzt dabei auf den gleichen Partner wie das Deutsche Museum.

Wir stehen mit dem neuen Projekt auf einer Stufe mit Museen in Großstädten“, sagt Frank Landsgesell, stellvertretender Vorsitzender des Zeidel-Museums. Mit Elan und Leidenschaft treibt er den Prozess der Digitalisierung des Feuchter Imkermuseums voran. Von der Anzahl der Exponate gehört das Zeidel-Museum schon lange zu den größten seiner Art in Deutschland. Nun haben sich die Verantwortlichen zum Ziel gesetzt, auch bei der Digitalisierung mindestens auf Augenhöhe mit großen Museen in Deutschland zu kommen.

Dazu wurde das gesamte Inventar digitalisiert und über ein eigenes Intranet zugänglich gemacht. Es gibt im Erdgeschoss einen 65 Zoll großen Touch-Screen und jeder Raum hat einen weiteren fest montierten Touch-Screen. Über das hauseigene W-LAN (Zeidel-Spot) können Besucher im Museum ihr eigenes Smartphone oder Tablet nutzen, um sich mit dem interaktiven, mehrsprachigen Museumsführer durch das Museum begleiten zu lassen. Mit dieser Unterstützung der analogen Museumsführer kann der Verein erweiterte Öffnungszeiten und mehr Besucher im Zeidel-Museum Feucht möglich machen.

Zudem entsteht damit ein Schulungs- und Wissenszentrum für Themen wie Zeidelwesen und Bienen-Kulturgeschichte, Moderne Imkerei, Diversität und biologische Insektenvielfalt, Medizin und Kunst. Und das insgesamt hundertseitige Konzept des Zeidelmuseums 3.0 (wir berichteten) hat auch schon über die Grenzen Feuchts für Interesse gesorgt.

Museum als außerschulischer Lernort

Seit Dezember haben wir mit dem Institut für Pädagogik und Schulpsychologie in Nürnberg einen Kooperationsvertrag. Bisher war der einzige Museums-Partner des IPSN nur das Deutsche Museum – jetzt sind wir dazu gekommen“ erklärt Landsgesell nicht ohne Stolz. Gemeinsames Projektziel ist die Förderung von MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie die Aus- und Weiterbildung von Lehrern und Multiplikatoren aus diesem Bereich.

Dazu soll das Zeidelmuseum Feucht als außerschulischer Lernort etabliert und genutzt werden, um einen entsprechenden Standort in der Metropolregion zu schaffen. Es bestehen im Museum bereits pädagogische Konzepte aus der Zusammenarbeit mit den regionalen Schulen, und mit der eigenen Zeidel-Bibliothek kann Geschichtsforschung für Hochschulen geleistet werden.

Zeidelpfad kurz vor der Umsetzung

Auch in Feucht selbst geht das Museum in die Informationsoffensive. So wird noch heuer dank der Unterstützung durch den Markt Feucht und den Bildungsfonds des Landkreises der Zeidelpfad realisiert, der vom Museum in der Pfinzingstraße über den Leutschacher Weg am Gauchsbach bis zum Lehrbienenstand im Gauchsbachgrund führt. An sieben Stationen gibt es Informationssysteme, einige davon mit Monitor für die interaktive Nutzung. Themen sind unter anderem die ökologische Bedeutung und die Leistungen der Biene, deren Anatomie und Sinneswelten, Bienenweide und Trachtpflanzen, Insektenhotel und Klotzbeute und natürlich das Zeidelwesen.

Eine interaktive Informations-Stele wird auch direkt vor dem Museum angebracht. Der Markt Feucht hat dazu bereits die baulichen Voraussetzungen geschaffen, die Museums-Verantwortlichen warten nur noch auf das geeignete Wetter. Mit seinem zeitgemäßen, modernen Konzept reagiere das Zeidel-Museum auf geänderte  Rezeptionsbedingungen eines digital affinen, aktiven und internationalen Publikums, erklärt Frank Landsgesell: „Wir gehen damit auf die veränderte Art der Dokumentation und der Vermittlung und insbesondere auf die Erwartungshaltung der Besucher im digitalen Zeitalter ein. Und wir zeigen nach außen, dass wir auch Schulungs- und Beratungsleistungen zum Thema Imkerei anbieten.

Das Museum wird erweitert

Räumlich erweitern wird sich das Museum durch das angrenzende Anwesen in der Pfinzingstraße, das der Markt Feucht zu diesem Zweck bereits erworben hat. Dort gibt es dann auch mehr Raum für Präsentationen und Schulungen vor Ort, und alle hoffen, dass auch der reguläre Museumsbetrieb und -shop in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden kann. „Am liebsten würden wir unsere digitalen Neuerungen der Öffentlichkeit am Zeidlermarkt 2021 präsentieren – wenn Corona es zulässt und er stattfindet“, hofft Vorsitzender Ralph Reiwe.

Info:
Zeidelmuseum Feucht: Pfinzingstraße 6, Telefon 0171/7575638, E-Mail [email protected], www.zeidelmuseum.de

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