HERSBRUCK – Im März hat sich eine Storchenfamilie im Horst auf dem Hersbrucker Wassertor einquartiert. Seit April verlässt immer nur einer der beiden Störche das Nest – ein Zeichen dafür, dass Eier im Nest liegen und dass gebrütet wird.
Wenn immer ein Storch auf dem Nest bleibt und sich auch öfter niederlegt, kann man davon ausgehen, dass sich Eier im Nest befinden, weiß Storchenexpertin Tina Klausen. Das ist bei dem Hersbrucker Storchenpaar der Fall, das sich im März nach einer kurzen Inspektion des Horstes auf dem Wassertor einquartiert hatte. „Die Eier werden nie alleine gelassen und von beiden Eltern abwechselnd beschützt und gewärmt“, fährt Klausen fort.
Durch eine genaue Ablesung der Ringmarke mittels guter Kamera und Nachfrage bei der zugehörigen Vogelwarte konnte Klausen die Herkunft des Weibchens ermitteln: „Es handelt sich um eine Störchin, die Anfang Juni 2020 in Merkendorf/ Heglau in Mittelfranken beringt wurde“, sagt sie. Das Männchen hat keinen Ring am Bein und so ist sein Alter nicht bekannt, erläutert Klausen weiter. Sie hat den Eindruck, dass sich die beiden sehr gut verstehen.
Im März hatte ein zweites Storchenmännchen ebenfalls Interesse und so kam es hin und wieder zu einigen Unstimmigkeiten, recht wilden An- und Abflügen und lautem Geklapper. Bis heute wird das zweite Männchen immer wieder in der Nähe des Wasserturms gesichtet.
Das Hersbrucker Storchenpaar lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken und brütet bereits seit Mitte April, wie Tina Klausen beobachten konnte. „Die Störchin legt meist drei bis fünf Eier und die Brutzeit dauert ungefähr 32 Tage“, erklärt sie weiter.
Es kann nicht mehr lange dauern
Wie viele Eier die Hersbrucker Störchin gelegt hat, ist jedoch unklar, weil der Blick ins Nest hoch oben auf dem Wasserturm nicht möglich ist. Erst, wenn die Jungen geschlüpft sind, kann man sehen, wie sie ihre Köpfchen nach oben recken, um von den Eltern gefüttert zu werden. Und das könnte bald schon so weit sein – wenn alles gut geht, sollten die Kleinen Mitte Mai schlüpfen. „Es wäre wirklich wunderbar, wenn sich nach so langer Zeit wieder Störche in Hersbruck ansiedeln würden“, meint Klausen.