Windparkerweiterung bei Eismannsberg

Die einzigen neuen Windräder in Bayern

Ein Windrat aus dem benachbarten Offenhausener Windpark: Die Anlage hat ein Turmhöhe von 130 Metern | Foto: Alex Blinten2020/03/Eismannsberg-Windpark.jpg

EISMANNSBERG – Bei Eismannsberg sollen im Dezember zwei weitere Windkraftanlagen in Betrieb gehen. Damit stehen die beiden bayernweit alleine da. Denn nach wie vor verhindert die 10-H-Regelung den Bau neuer Windräder.

Seit zehn Jahren diskutiert und plant man in Sachen Windkraftanlagen bei Eismannsberg, jetzt steht fest: Noch im Dezember will die Bürgerwind Altdorf-Eismannsberg GmbH zwei Anlagen in Betrieb nehmen. Damit sind die Eismannsberger Windräder die einzigen in ganz Bayern, die heuer ans Netz gehen.

Im Ort selbst ist das Projekt nicht unumstritten, zwischenzeitlich haben sich aber die Gegner mit dem neuen Windpark abgefunden, nachdem noch Anfang letzten Jahres die Wogen hochgingen, weil man dem Projektentwickler vorwarf, mit den Anlagen näher an den Ort heranzurücken als im ursprünglichen Plan vorgesehen (wir berichteten).

149 Meter Nabenhöhe

149 Meter beträgt die Nabenhöhe der neuen Windräder, die Nennleistung beziffert der Betreiber auf 4,2 Megawatt. 17,15 Millionen Euro kostet das Projekt nach Angaben der Geschäftsführung aus dem Haus Wust, Wind und Sonne (WWS) Projektbau. Das Unternehmen aus Markterlbach übernimmt auch die kaufmännische und technische Betriebsführung, ebenso wie in dem ebenfalls von ihm errichteten benachbarten Windpark auf Offenhausener Gebiet.

Die gesamte Planung und der Bau der Anlagen liegen in der Verantwortung von WWS, die derzeit eine Bürgerbeteiligung an der Gesellschaft Bürgerwindenergie Altdorf-Eismannsberg organisiert. Eine Informationsveranstaltung hat bereits vor Ort stattgefunden, Interessenten haben erfahren, dass sie sich mit einer Mindesteinlage von 5000 Euro beteiligen können. Projektplaner Christian Böhmelehner von WWS berichtet auf Nachfrage des Boten, dass sich bislang 14 Bürger als Gründungskommanditisten mit Einlagen beteiligen. „Aktuell besteht die Möglichkeit für alle Bürger eine Reservierung bei uns zu platzieren“, betont Böhmelehner. Die Reservierungsphase läuft bis zum 30. April. Anschließend geht man bei WWS die Reservierungen durch und verschickt dann die Beitrittsunterlagen, mit denen die neuen Kommanditisten der Gesellschaft beitreten können. Die Prognosen für die Kommanditeinlagen liegen bei 3,43 Millionen Euro. Sie bilden das Eigenkapital für die 17,15 Millionen schwere Investition. Die Prognosen für das Fremdkapital liegen laut Wust bei 13,72 Millionen Euro.

Rund 19 Millionen Kilowattstunden Strom sollen die beiden Anlagen nach Berechnungen von WSS jährlich liefern, pro Kilowattstunde werden nach derzeitigem Stand 7,97 Cent vergütet.

Erweiterung des Bürgerwindparks

Der neue Windpark liegt auf der Hochfläche nördlich von Eismannsberg, jenseits der A 6. Im Osten liegt Dippersricht, im Norden Breitenbrunn und im Südwesten Oberrieden. Die geplanten Anlagen bilden die südwestliche Erweiterung der bestehenden Bürgerwindparks von Offenhausen, die insgesamt vier Anlagen umfassen, sowie weiterer drei bestehender Windenergieanlagen. Die beiden neuen Windräder errichtet WWS auf offenem Agrarland, Wirtschaftswege erschließen das Gebiet. Im Mai soll mit der Verlegung der Kabelleitungen begonnen werden, Ende August/Anfang September wollen die Projektentwickler die Fundamente für die Anlagen bauen. Aufgestellt werden die Windräder dann voraussichtlich im Oktober.

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