Jörg Teuchert steigt noch einmal in den Sattel

Weltmeister feiert ein Comeback

Mit solch einer BMW S 1000 RR geht Jörg Teuchert bei den „1000 Kilometern von Hockenheim“ an den Start. Foto: F. Weisse
Mit solch einer BMW S 1000 RR geht Jörg Teuchert bei den „1000 Kilometern von Hockenheim“ an den Start. Foto: F. Weisse2014/04/5_2_2_2_20140417_TEUCHERT.jpg

HOCKENHEIM — Eineinhalb Jahre nach dem Ende seiner Karriere gibt Jörg Teuchert ein Comeback im Sattel eines Rennmotorrads. Bei den „1000 Kilometern von Hockenheim“ steigt der 44-Jährige noch einmal auf eine BMW S 1000 RR – allerdings nur, um „Spaß zu haben“.

Einmal Weltmeister, viermal internationaler Deutscher Meister – je zweimal auf dem Superbike und der kleineren 600er Supersport -, zahllose Rennsiege: Die Bilanz von Jörg Teuchert kann sich sehen lassen. 27 Jahre lang saß der Hersbrucker im Rennsattel, erst im Offroadsport, dann auf Straßenkursen. Im September 2012 beendete er seine außergewöhnliche Laufbahn mit einem dritten Platz in der Superbike-IDM.

Am Ostersamstag, 19. April, können seine vielen Fans nun noch einmal seine Fahrkünste bewundern. Bei der 39. Austragung des Ausdauerrennens „1000 Kilometer von Hockenheim“ löst Teuchert ein Versprechen ein, dass er seinem Teamchef Michael Galinski beim Abschied vom Team Yamaha Motor Deutschland Ende 2011 gegeben hatte: „Wir wollen künftig nur noch Spaß haben beim Mopedfahren.“ Folgerichtig heißt das Dreierteam – neben Teuchert und Galinski noch Stefan Hesterberg – denn auch „Only4fun“.

Wer Teuchert kennt, weiß allerdings, dass der 44-Jährige sich nicht ausschließlich aus Spaß auf ein Superbike aus dem Hause BMW – ähnlich dem 200 PS starken Arbeitsgerät des Wilbers-Rennstalls, mit dem er 2012 seine letzte Saison bestritt – setzen wird. „Natürlich nehme ich die Sache Ernst, sonst passieren nur Fehler“, sagt er. Bei der Ausdauerprüfung auf dem 4,5 Kilometer langen Grand Prix-Kurs, die früher die traditionelle Auftaktveranstaltung im deutschen Motorrad-Rennsportkalender war, wird den 33 gemeldeten Teams der „1000er“-Klasse einiges abverlangt.

Um 9 Uhr steht eine Zeittraining auf dem Plan, um 11.30 Uhr werden die Teilnehmer dann mit einem legendären Le-Mans-Start auf die 219 Runden geschickt. Die muss freilich nicht jeder Fahrer absolvieren, die jeweils drei Mitglieder dürfen sich abwechseln. Teuchert und Co. tauschen dabei übrigens nicht das Motorrad, sondern nur den an ihren Maschinen angebrachten Transponder – so kann jeder sein Superbike auf die persönlichen Bedürfnisse abstimmen. Nach „sechs, sieben Stunden mit 170 bis 180 Stundenkilometern im Schnitt“ (Teuchert) sollte die Prüfung dann beendet sein.

Anschließend steht dann wieder Teucherts Familie im Blickpunkt – genauer gesagt seine ältere Tochter Jenny: Die darf auf ihrer Yamaha PW 50 ein paar Runden auf dem Hockenheimring drehen. Den kleinen Renner bekam sie im vergangenen Jahr zum fünften Geburtstag – und damit im gleichen Alter wie ihr Papa -, setzte sich auf das Gefährt und kam damit auf Anhieb glänzend zurecht. „Sie hat wohl ein paar Gene von mir geerbt“, sagt Jörg Teuchert.

Näheres zum Langstrecken-Klassiker und Livestream vom Rennen unter www.1000km-hockenheim.de

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