München/Schnaittach – Mit ihrem bislang besten Schießergebnis in der Halle siegte Angelika Promberger in aller Deutlichkeit und wurde auf der Schießanlage in München-Hochbrück erneut bayerische Meisterin. Die Schützin vom Bogensportclub Schnaittach triumphierte in der Klasse „Damen Master“ mit dem olympischen Recurvebogen.
Bei der letztjährigen „Bayerischen“ holte Promberger den Titel mit 550 Ringen. Am Donnerstag konnte sie dieses Ergebnis nun um acht auf 558 Ringe steigern und stand damit verdient ganz oben auf dem Podest. Maximal 600 Ringe sind bei Hallenwettkämpfen möglich.
Die ersten drei Passen schoss sie nicht so treffsicher wie erwartet, dann aber lief es für die BSC-Schützin am Stand vier wie am Schnürchen. Platz eins im Vergleich mit den besten Bogenschützinnen aus ganz Bayern belegte die Schnaittacherin dank geschossener 275 Ringe bereits in der ersten Halbzeit.
Dann folgte noch einmal eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Diese beendete sie mit sagenhaften 283 Ringen. Im Gesamtergebnis mit 558 Ringen steckte der pfeil 31 mal im Gold mit einer Zehn-Punkte-Wertung; dazu 18 Mal im Goldaußenrand, der neun Ringe zählt. Es war ein konzentrierter und ruhiger Wettkampf der BSC-Akteurin, weiß Vereinskameradin Susanne Schlund, die Promberger als Begleitperson unterstützte.
Karin Walter vom SV Moosbach war eine weitere Teilnehmerin aus dem Nürnberger Land. Sie sicherte sich am Ende Platz acht in derselben Klasse. Alle Teilnehmer in den Disziplinen und Klassen mit Recurve-, Blank- und Compoundbogen schossen auf Zielauflagen in 18 Meter Entfernung, allerdings auf unterschiedliche Größen.
Dabei war lange Zeit unklar, ob die Bayerische Meisterschaft ausgetragen werden kann. Die übliche Qualifikation über Bezirksmeisterschaften, die sonst die Schützen mit den besten Leistung für die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft qualifiziert, wurde durch den neuen Bogensportreferenten des mittelfränkischen Sportbezirks, Jürgen Rögner, am 10. November letzten Jahres wegen der zu diesem Zeitpunkt gültigen, gesetzlichen Vorgaben im Hinblick auf die Infektionsgefahr abgesagt.
So zählten die bei den Gaumeisterschaften erzielten Ergebnisse zur Qualifikation auf Landesebene. Ärgerlich war dies für einige Blankbogenschützinnen im Bezirk Mittelfranken, da der Bayerische Sportschützenbund (BSSB) neu eine Masterklasse auch für die Damen eingeführt hatte und dies bei dem einen und anderen ehrenamtlich tätigen Bogensportreferenten nicht ankam.
Betroffen war auch Susanne Schlund vom BSC Schnaittach. Sie wurde nach der Gaumeisterschaft in die Damenklasse der Blankbogen-Schützen gemeldet. Wenn sie in der Masterklasse gemeldet worden wäre, dann hätte die Schnaittacherin in ihrer neuen Klasse die erforderliche Zulassungsringzahl für die Bayerische Meisterschaft gehabt. Für die Damenklasse reichte ihr Gauergebnis jedoch nicht aus. Der Bogenreferent im Pegnitzgau hatte sich bemüht, über den Landesreferenten eine Regelung zu finden, damit die Schnaittacherin doch noch hätte teilnehmen können, er war jedoch ohne Erfolg geblieben