NÜRNBERGER LAND – Wohnraum gesucht: Für Geflüchtete, Asylbewerber und Geringverdiener suchen das Jobcenter und das Landratsamt Nürnberger Land Wohnraum. Dezentrale Unterkünfte und geeignete private Wohnungen können den Behörden gemeldet werden.
Der Krieg in der Ukraine und die steigenden Preise führen dazu, dass wieder mehr Menschen auf der Suche nach einem Dach über dem Kopf sind. Deshalb suchen das Landratsamt und das Jobcenter Wohnungen, oder Unterkünfte für anerkannte Asylbewerber und Geringverdienende, die in einer zu teuren Wohnung leben.
Landrat appelliert
„Wir kennen die Lage auf dem Wohnungsmarkt, aber vielleicht können doch einige Bürgerinnen und Bürger aus dem Nürnberger Land, die entsprechende Häuser oder Wohnungen besitzen, die gute Sache unterstützen„, so Landrat Armin Kroder. „Es würde mich freuen, wenn möglichst vielen Menschen, die sich gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden, geholfen werden könnte“.
Fehlende Unterkünfte
Nachdem die Zahlen im Flüchtlingsgeschehen seit 2017 rückläufig waren, wurden in der Folge nämlich zahlreiche Unterkünfte mit Auslaufen der Verträge geschlossen, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben annähernd eine Million ukrainische Kriegsflüchtlinge in Deutschland Zuflucht gesucht – und somit fast so viele Menschen wie 2015 zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise.
Gleichzeitig sind heuer die Zugangszahlen im regulären Flüchtlingsgeschehen wieder deutlich gestiegen. Die Kapazitäten in den regulären staatlichen Asylunterkünften sowie im Anker-Zentrum in Zirndorf sind weitestgehend erschöpft.
Mehr Geflüchtete im Nürnberger Land
Die Regierung von Mittelfranken weist vermehrt Geflüchtete den Landkreisen zu – und sie hat die Landkreise angehalten, wieder in die Akquise neuer Unterkünfte einzusteigen. Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, bittet das Staatliche Landratsamt Nürnberger Land die Bevölkerung, geeignete Immobilienobjekte zu nennen. Kontakt für diese dezentralen Unterkünfte, bei denen der Freistaat Bayern als zuverlässiger Vertragspartner auftritt: Wolfgang Röhrl, Sozialamtsleiter, [email protected].
Günstige Wohnalternativen gesucht
Darüber hinaus suchen Jobcenter und Landratsamt private Wohnungen für anerkannte Asylbewerber, die bislang als so genannte „Fehlbeleger“ in Asylunterkünften wohnen, sowie für Geringverdienende bzw. Arbeitslosengeld-II-Beziehende, die in einer zu teuren Wohnung leben.
„Dies würde zum einen dazu beitragen, teils beengte Wohnverhältnisse in dezentralen Unterkünften zu entspannen, zum anderen auch erlauben, die finanzielle Gesamtsituation von Geringverdienenden zu verbessern„, so das Landratsamt. Im Unterschied zu oben mieten die Personen die jeweilige Wohnung privatrechtlich an, das heißt. sie zahlen die Miete selbst.
Ausnahmen sind beim Bezug von Arbeitslosengeld II möglich: das Jobcenter kann hier in Einzelfällen die Mieten direkt an Vermieter zahlen. Wer Häuser oder Wohnungen dem genannten Personenkreis vermieten möchte, kann sich per E-Mail ([email protected]) an die zuständigen Team-Leitungen, Ramona Ring und Peter Gröbner, wenden. Die Mietbeträge sollten sich an den aktuellen Mietobergrenzen (www.nuernberger-land.de/mog) orientieren.