Hohe Auszeichnung für Altbürgermeister

Fritz Körber ist neuer Ehrenbürger von Schwaig

Fritz Körber zwischen seiner Frau Inge und Bürgermeisterin Ruth Thurner. | Foto: Fischer2016/05/schwaig-empfang-korber-ehrenburger.jpg

SCHWAIG — Fritz Körber ist neuer Ehrenbürger der Gemeinde Schwaig. Dem 77-jährigen Altbürgermeister wurde die vom Gemeinderat einstimmig beschlossene hohe Ehrung bei Jahresempfang der Gemeinde im Schloss Schwaig (ausführlicher Bericht in der Printausgabe der PZ) zuteil.

Fritz Körber ist damit der zweite Ehrenbürger der Einheitsgemeinde, die vor genau 40 Jahren aus dem Zusammenschluss von Behringersdorf und Schwaig entstanden ist. Sein Bürgermeistervorgänger Karlheinz Vogel trägt diesen Titel ebenfalls.

Bürgermeistern Ruth Thurner begründete die Auszeichnung für ihren Vorgänger in ihrer Laudatio mit besonderen Verdiensten Körbers um die Gemeinde als Kommunalpolitiker, als Bürgermeister, als sozial engagierter Bürger und als Friedensbotschafter weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Körber ist seit 2000 Träger des Bundesverdienstkreuzes, seit 2004 Träger des „Ordre national du Mérite“ (des nur sehr selten an Ausländer verliehenen nationaler Verdienstordens Frankreichs) und seit 2006 Träger der Schwaiger Verdienstmedaille in Gold.

Der überzeugte Sozialdemokrat Fritz Körber war über 30 Jahre lang Kommunalpolitiker. 1972 schon gehörte er dem Behringersdorfer Gemeinderat an, seit dem Zusammenschluss mit Schwaig 1976 dem neuen Gemeinderat. Von 2000 bis 2006 war er Schwaiger Bürgermeister, „die schönste Zeit meines Lebens“, wie er selbst sagt. Aus Altersgründen durfte Körber damals nicht mehr zur Wahl antreten.

Ruth Thurner erinnerte aber auch an die vielen anderen Tätigkeiten und Verdienste Fritz Körbers. So ist er seit 1978 Vorsitzender der AWO Behringersdorf-Schwaig und organisiert bis heute die legendären Kindererholungen in Südtirol. Abgerundet werden die Verdienste des leitenden Mitarbeiters des Nürnberger Sozialamtes durch sein Engagement im Bezirk. Als Bezirksrat von 1982 bis 2003 und als Bezirkstagsvizepräsident von 1994 bis 2003. Als „Außenminister“ des Bezirks sei er bis heute eine hoch geschätzte Persönlichkeit, so Thurner.

Hervorzuheben sei hier sein Engagement für die Aussöhnung mit Frankreich in Oradour-sur-Glane, die Bezirkspartnerschaft mit dem Limousin und ein Treffen mit Frankreichs Präsident Hollande, Bundespräsident Joachim Gauck und seinem Freund Robert Hebras.  Und eine besondere Würdigung verdiene auch Körbers Einsatz für die bedürftigen Menschen im ukrainische Charkiv sowie die partnerschaftlichen Beziehungen mit Danzig  und Pommorski in Polen.

„Du bist ein Antreiber, der alles und alle in Schwung hält“, so Thurner. Und mit „du bist ja selbst auch noch prima in Schwung“ spielte die Bürgermeisterin auf die sportliche Aktivitäten des 77-Jährigen mit dem Rennrad an. Dank und Anerkennung zollte Ruth Thurner ihrem Vorgänger aber auch dafür, dass er ein „unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortung, für Frieden und Völkerverständigung ist.“


„Eine verpflichtende Ehre“

„Ich nehme diese hohe Auszeichnung entgegen, für alle, die mit auf der Seite der Schwachen und Machtlosen stehen, die Verantwortung auf sich nehmen und tausend Dinge tun, um das Leben anderer wieder lebenswerten machen“. Mit diesen Worten brachte Fritz Körber selbst seinen Dank über die Ehrung zu Ausdruck, nannte damit wohl aber auch den Grund für sein langes soziales Engagement. Er wolle seine Freude ob der Ehrenbürgerwürde gar nicht verhehlen, so Körber, selbst wenn dies gegen das Gebot der Demut verstoße.

Der Geehrte erinnerte dann an seine Freude und Motivation, die er aus der Zeit mit den Kindern zog, an seine Gespräche mit Franzosen („ohne Frieden ist alles nichts“), an seine begrenzten Hilfsmöglichkeiten in Charkiv, an seine ihn prägende Mutter, an seine politische Heimat SPD und die vielen Weggefährten und Freunde. „Denn niemand kann dies alles, wovon mir gegenüber die Rede ist, alleine vollbringen“.

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