Aktion Feuerkinder berichtet

Rummelsberger Hilfe in Tansania: 80 Operationen in elf Tagen

Die junge Belinda und ihre Mutter waren extra aus Kenia angereist um Dr. Annemarie Schraml und das Team der Aktion Feuerkinder zu konsultieren. | Foto: Privat2022/11/440a9a421958d490bf988be44d9657d0fc4830cc_max1024x.jpeg

ARUSHA/RUMMELSBERG – Beim jüngsten Einsatz der Aktion Feuerkinder konnten Dr. Annemarie Schraml und ihr Team wieder vielen Patienten in Tansania helfen. Die Mediziner operieren und behandeln Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.

Die Bezeichnung „Feuerkinder“ kommt von den Kindern, die in den einfachen Hütten, in denen viele tansanische Familien leben, immer wieder in die offenen Feuerstellen geraten. Dabei erleiden sie oft schwere Verbrennungen, die meist nicht medizinisch versorgt werden. Die Folgen sind häufig gravierende körperliche Behinderungen.

Seit vielen Jahren kommen Ärzte und medizinisches Fachpersonal der Stiftung der Rummelsberger Diakonie zum Teil mehrmals jährlich während ihres Urlaubs nach Tansania und operieren kostenlos diese „Feuerkinder“. Darüberhinaus werden Kinder mit Klumpfüßen, Unfallopfer und Kinder mit Fehlstellungen von Knochen operativ und konservativ behandelt.

80 Operationen und 120 Voruntersuchungen

Als „außergewöhnlich erfolgreich, aber auch tief bewegend“ beschreibt Dr. Annemarie Schraml ihren jüngsten Einsatz mit dem ehrenamtlichen Team der Aktion Feuerkinder in Tansania. 80 Operationen in nur elf Tagen und 120 Voruntersuchungen kurz nach der Ankunft des Teams im Nkoaranga-Krankenhaus in Arusha ist diesmal die Bilanz.

Mit im Team waren bei diesem 36. Einsatz der Anästhesist Dr. Rolando Rossi, die Intensivschwester Annemarie Rossi, die OP-Schwester Daniela Klughardt, der Orthopäde Dr. Stephan Oehler, der Assistenzarzt Dominic Reinhart und die tansanische Krankenschwester Grace Ayoo-Küfner, die mittlerweile in Nürnberg lebt und seit 20 Jahren Teil des Feuerkinder-Teams ist.

Zwölf Stunden Anreise

„Hilfreich war, dass Dr. Mirjam Triebel, eine deutsche Neuropädiaterin, extra zwölf Stunden aus Iringa im Süden Tansanias mit dem Bus angereist war“, erzählt Dr. Schraml, ehemalige Chefärztin an der Cnopf’schen Kinderklinik in Nürnberg. Denn Dr. Triebel spreche perfekt Kisuaheli, was bei den Gesprächen mit den jungen Patienten und den Eltern sehr wertvoll gewesen sei. Auch die Zusammenarbeit mit den tansanischen Mitarbeitenden des Nkoaranga-Hospitals, besonders dem Operationsteam, sei sehr erfolgreich gewesen, berichtet die Kinder-Orthopädin.

Dr. Annemarie Schraml beim Spatenstich am Nkoaranga-Krankenhaus. Auch Diakon Peter Barbian, Leiter der Rummelsberger Brüderschaft, war dabei.

Auch diesmal kamen junge Patienten aus bis zu 1.500 Kilometer Entfernung, um die Chance auf eine Behandlung oder gar eine Operation zu erhalten. „Eine junge Patientin war aus Nairobi, Kenia, angereist, weil sich die Eltern eine Operation der schweren Beinfehlstellung nicht leisten können und sie über eine Verwandte aus Tansania erfahren hatten, dass bedürftige Kinder vom Feuerkinder-Team kostenlos behandelt werden“, berichtet Dr. Schraml weiter.

Ernteausfälle und Hungersnot

In einigen Gegenden Tansanias ist der Regen ausgeblieben, was große Ernteausfälle und damit deutlich gestiegene Preise für Grundnahrungsmittel zur Folge hatte. Dies alles führt zu einer Hungersnot, weswegen weiter Lebensmittel an besonders bedürftige Familien ausgegeben werden.

Grund zur Freude bot der Spatenstich für den Neubau der Geburtshilfestation am Nkoaranga-Krankenhaus. „Die hygienische Situation für die rund 650 werdenden Mütter, Wöchnerinnen und Säuglinge pro Jahr war zuletzt untragbar geworden“, erklärt Dr. Annemarie Schraml.

Dank der finanziellen Unterstützung des Neubaus durch die Aktion Feuerkinder und Sternstunden e.V. soll die Situation erheblich verbessert werden. Weiterhin ist das Team der Aktion Feuerkinder dringend auf Spenden angewiesen.

Info

Spendenkonto: Evangelische Bank IBAN: DE53 5206 0410 0103 5099 82 Stichwort: Aktion Feuerkinder.

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